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Full text: Dämon Berlin / Saudek, Robert (Public Domain)

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schoben! Hätte er vor Jahren fünf Prozent Ge— 
winn geboten, das Material wäre ihm in Strömen 
zugeflossen, er hätte nur zu übernehmen brauchen, 
hätte jedem, der sich gegen ihn wagte, gezeigt, 
wer Artur Bock war. — Und auch heute: würde 
denn das Publikum nicht frohlockend einen Ge— 
winn realisieren, der ihm den ausgleichenden Ver— 
kauf von Verlustpapieren ermöglichen würde? 
Aber nein, da stand die Kreditbank, dieses ge— 
wissenlos ausbeutende Institut, das selbst gar nicht 
zu spekulieren brauchte, um Gewinne einzu— 
heimsen, das andere für sich arbeiten ließ, das 
sich auf seine eingebildete Solidität stützte, um 
desto unsolider sein zu können. 
Ein verdammt guter Kopf dieser Beckenhardt! 
Weiß Gott, ein verdammt guter Kopf! Harmlos 
hatte er angefangen, hatte eine Depositenkasse 
nach der andern errichtet, bis er ganz Berlin um— 
schloß, bis er in die Provinz vordrang, bis er in 
seinen Tresors für Milliarden Aktien häufte, bis 
er sich an der Börse, in den Verwaltungen, im 
Aufsichtsrat und in Generalversammlungen, bis er 
sich überall, wohin er trat, Einfluß und Ueber— 
gewicht sicherte. Wie ein Druck lastete er über 
dem Warkte und hatte stillschweigend die Finanz⸗ 
kontrolle über Deutschlands Kapitalisten und 
Sparer übernommen.
	        
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