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VIII.

Full text: Die Thaler-Töchter / Bliß, Paul (Public Domain)

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„Natürlich ist es weich — es ist ja auch eins 
Deiner Touristenhemden!“ 
„Aber das kann ich doch heute nicht brauchen!“ 
„So nimm doch ein Plätthemd.“ 
„Es ist ja keins da!“ 
„Ach, meinst Du?! Na, sieh nur erst ordentlich zu.“ 
„Red' nicht lange, sondern gib eins her!“ 
Lächelnd reichte sie ihm das Hemd mit dem 
passenden Kragen hin und meinte so nebenbei: „Man 
sollte wirklich nicht glauben, daß Dich solche Lappalie, 
wie diese Possenspielerei doch nur ist, so in Aufregung 
bringen koönnte.“ 
Da sah er sie an und fragte: „Weshalb gehst Du 
eigentlich nicht mit?“ 
„Das hat mir auch gerade gefehlt!“ rief sie ironisch. 
„Nun und weshalb nicht?“ 
„Weil ich kein Vergnügen daran finde!“ 
Einen Augenblick schwieg er, dann sagte er: „Aber 
der Wilke geht doch auch mit! Ja, ja, er hat's mir 
fest zugesagt!“ 
Nun wurde sie purpurrot, drehte sich aber sofort 
um, damit er ihr Gesicht nicht sah, und dann erwiderte 
sie kurz: „Was soll das? Was geht mich denn Herr 
Wilke an?“ 
Prüfend sah er sie an, dann meinte er lächelnd: 
„Nun, ich glaubte, das würde Dich interessieren.“ 
Und sie bitterbbse: „Sei so gut und mach' in 
Zukunft mit mir nicht solche Scherze.“ 
Mit einem Ruck flog die Tür zu. 
Aber als sie draußen allein war, ärgerte sie sich doch.
	        
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