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groß da! Machen Sie ihm das nach — und ich ziehe
meinen Hut vor Ihnen!“
„Ich muß bestens danken! Diese Karriere wäre
nicht ganz nach meinem Geschmack!“
„Wieso? Ich kann nichts dabei finden, wenn ein
junger Mann eine gute Partie macht — es gibt ja
auch hübsche Mädchen, die Geld haben! Man kann
sich ja auch mit Geld verlieben!“
„In jedem Falle ist es sehr praktisch, wie ich zu⸗
gebe!“
„Wer nicht praktisch ist, kommt im Leben nicht
weiter.“
Er spielte bei diesen Worten lässig mit seinem
Kneifer.
Keßler fühlte sich durch seine ganze Art zum
Widerspruch gereizt.
„In meinem Ehrgeiz liegt es, wie gesagt, nicht,
unter allen Umständen weiterzukommen!“
Er fühlte deutlich das Verlogene seiner Worte,
aber es machte ihm Spaß, Frenzel zu ärgern.
„Hm,“ machte der, „darüber läßt sich ja nicht
streiten.“ Dabei fixierte er Keßler, mit den Augen ein
wenig blinzelnd, und offenbar überlegend, ob er diese
Worte ernst nehmen sollte oder nicht.
„Wenn Sie gestatten, begebe ich mich wieder zu
den Damen — ich muß ohnehin sehr bald aufbrechen.“
Er machte einen Schritt zur Tür, wandte sich aber
wieder um.
„Wann kann ich Sie in der bewußten Angelegen—
heit sprechen ?“
„Sie treffen mich jeden Vormittag in meinem