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Zweiundzwanzigstes Kapitel

Full text: Der Baumeister / Hollaender, Felix (Public Domain)

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Zweiundzwanzigstes Kapitel. 
An einem der nächsten Tage erschien Herr Freitag 
im Büreau Frenzels. Keßler und Steinert hatten 
ihn dazu veranlaßt. Es hatte lange ihrer Über⸗ 
redungskunst bedurft, ehe Freitag sich dazu entschloß. 
Sie hatten ihm auseinandergesetzt, seine Angelegenheit 
sei so kompliziert und schwierig, daß man den Rat 
eines besonders klugen und gerissenen Menschen ein⸗ 
holen müsse, und daß sie in Frenzel die geeignete 
Persönlichkeit endlich gefunden hätten. 
Freitag hatte mit großen, starren Augen zugehört, 
und dem Baumeister wurde unter diesen todes⸗ 
traurigen Blicken unheimlich zumute. 
Nach langem Schweigen sagte Freitag: 
„Baumeister, Sie wissen, mir ist im Leben übel 
mitgespielt worden. Sie sind der einzige Mensch, zu 
dem ich nach Jahr und Tag wieder Vertrauen habe 
... Sie verstehen, was das für mich bedeutet. Bau⸗ 
meister.“ 
Keßler nickte stumm. Er hatte das Gefühl, als 
ob er diesen armen Teufel an der Kehle würgte. 
„Nämlich, ich kann mir nicht denken,“ fuhr Freitag 
unbeirrt fort, „daß Sie einer gemeinen Handlung
	        
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