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Hilde

Full text: Babel-Berlin / Gruenstein, Josef Rudolf (Public Domain)

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„Armes Papier, du ahnst nicht, wie viel Glück du be— 
reitet hast!“ 
Und nun erst fiel es Kurt ein, daß er im ersten 
Ansturm der Glücksempfindung eine Indiskretion be— 
gangen hatte. 
„Herr Major,“ rief er entsetzt, „verurteilen Sie mich 
nicht. Ich war zu berauscht vom Glück, um an mich 
halten zu können.“ 
„Na, zum Donnerwetter,“ rief der Major scher— 
zend, „ich soll es Ihnen am Ende noch übelnehmen, daß 
Sie mich ins Vertrauen gezogen haben? Nein, Herr 
Leutnant, ich betrachte es als ein Zeichen Ihres Ver— 
trauens und danke Ihnen brüderlich.“ 
Wieder wollte Kurt die Hand des Majors küs— 
sen, doch dieser umarmte ihn und sagte: „Es ist doch 
schön, einen Glücklichen zu sehen!“ 
„Ich bin fassungslos!“ rief Kurt wieder. 
„Na, na, Sie werden gut tun, sich zu sammeln, 
daß Sie heute abend eine gute Figur machen!“ 
„Ja, beim Himmel!“ 
„Und vom Versetzen wird kein Wort mehr ge— 
sprochen!“ 
Ergriffen lächelte Kurt und verneinte mit dem Kopfe. 
Als er sich empfehlen wollte, sagte der Major: 
„Glückspilz!“ 
Und als Kurt schon bei der Türe war, rief der 
Major: „Wenn Sie mit dem Fräulein einig sind, werde 
natürlich ich beim General um die Hand der Tochter für 
Sie anhalten.“ 
Kurt kehrte um und umarmte seinen Vorgesetzten. 
Um 81/, Uhr stand Kurt am Tore des ihm be— 
kannten Hauses. Er war in einem unbeschreiblichen Zu—
	        
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