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ironische Abfuhr, wenn sie im befehlenden Tone sprach
und gewisse Arten der Verpackung des Mobiliars für
unumgänglich notwendig erklärte. Der Major war von
bemitleidenswerter Unbeholfenheit und wurde melancho—
lisch. Die Kinder verkrochen sich, denn Mama war jetzt
immer so kurz und abweisend.
Das Mobiliar war aufgegeben, man fuhr nach Ber—
lin, stieg in einem kleinen Hotel ab und ging wenige Stun—
den später auf die Wohnungssuche. Zuerst ging der Major
allein. Er kam zerschlagen zurück: „Ich habe nichts Pas—
sendes gefunden!“ rief er.
„Nicht möglich!?“
„Nein! Was ist Berlin für eine teuere Stadt. Wir
werden wohl gar keine Vorderhauswohnung bezahlen
können.“
„Du denkst doch nicht, daß ich in eine Hofwohnung
ziehe?!“
Der Major schwieg und dachte: „Sollte ich einen
unverzeihlichen Fehler mit der Üübersiedlung begangen
haben?“
Da man nicht mehr als 700 Mark für eine Woh—
nung bezahlen konnte, wie das Ehepaar von Kempen
ausgerechnet hatte, da überdies jeder Tag Aufenthalt im
Hotel mehr kostete, als angenehm war, wurde drei Tage
nach der Ankunft in Berlin weit draußen im Norden
eine Wohnung von vier Zimmern gemietet, die angeb—
lich drei Treppen hoch lag, in Wirklichkeit aber, da zur
Wohnung „hochparterre“ dreizehn Stufen führten, vier
Treppen hoch sich befand.
Es dauerte noch einige Tage, bis die Möbel an—
kamen, dann gab es wieder ürger, ehe sie in die Wohnung
gebracht wurden, und endlich standen die Habseligkeiten