Kinder seid doch gemuͤtlich.“ Die rote Rosa lief von
einem zum andern und schuͤttete Schnaͤpse ein.
„Ja, aber wir wollen vorne zuschließen,“ sagte
der Schutzmann. „Ich habe nicht gern, wenn ich hier
gesehen werde.“
Sie nahmen jetzt alle an dem runden Tisch Platz,
auf den die Maͤdchen mehrere Flaschen gestellt hatten.
Mennes versuchte die rote Rosa und Wiemeling zu⸗
sammen zu hetzen, was ihm weiter keine Schwierigkeiten
machte, denn Rosa befand sich in einem mehr als
liebebeduͤrftigen Zustand, und Wiemeling glaubte sei—⸗
nen Freunden zeigen zu muͤssen, wie wenig er sich
durch sein Verhaͤltnis zu Lina gebunden fuͤhlte.
„Wie heißt du?“ fragte Rosa. „Peter? Ach,
so hieß ja auch mein erster Schatz. Gott, der Junge
machte mir zuliebe eine Unterschlagung. Ich war
damals erst fuͤnfzehn Jahre und er auch nicht viel
aͤlter. Wir gingen natuͤrlich auf eine Bierreise, aber
es sah uns wohl jeder an, daß etwas bei uns nicht
in Ordnung war, und ein Kerl, der sich fuͤr einen
Kriminal ausgab, nahm Peter das ganze Geld ab.
Komisch — was? Ja, und dann schoben wir eben
jeder nach Hause. Ich bekam spaͤter meine Senge,
und Petern haben sie eingelocht. Ja, das waren da⸗
mals noch selige Zeiten.“
Die rote Rosa schien aber doch nicht ganz so
zu denken, denn sie schuͤttelte sich vor diesen Erinne—
rungen und kroch unwillkuͤrlich naͤher an ihren Nach—
bar heran, der zaͤrtlich seinen Arm um ihre Schultern
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