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Drittes Buch Elftes Kapitel

Full text: Eheleute / Beradt, Martin (Public Domain)

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folgte. Was hatte er eben gesagt, sann er nach. War 
es etwas Anstoͤßiges gewesen? 
„Ich bitte, Verzeihung, wenn ich etwas Anstoͤßi⸗ 
ges gesagt habe. Ich habe doch nicht deine Erziehung, 
und es ist fuͤr mich nicht leicht, in einer solchen Lage 
das richtige zu treffen.“ 
„Mein Papa hat neulich ...“ fuͤhrte sie ihn 
weiter ... 
Er war gluͤcklich, auf diesen Stoff zustoßen zu 
koͤnnen: 
„Ja, er hat mich neulich getroffen. Er sieht ge— 
altert aus,“ sagte er traurig, „sehr gealtert. Mit—⸗ 
genommen, nicht wahr? Und der Mama, sagte er, 
ginge es auch nicht grad am besten? Wie Evchen an 
ihnen haͤngt ...! Aber sie geben sich auch so viel mit 
ihr ab. Sie verwoͤhnen sie in einer Weise .. 
„Tust du das nicht auch?“ laͤchelte sie. 
„Gewiß, ich verwoͤhne sie auch ein bißchen. Ja, 
was habe ich denn von meinem Gelde, wenn ich mir 
nicht einmal gestatten soll, mein Kind ein bißchen zu 
verwoͤhnen?“ 
Dann war das erschoͤpft und sie wußten wieder 
nicht, was sie reden sollten. 
„Ja, da saͤßen wir nun wieder,“ fing er an. 
„Wer haͤtte an dem Abend ... an jenem Abend ... 
an jenem letzten Abend ... wer haͤtte da gedacht, wir 
wuͤrden noch einmal ... so ... zusammen ... Es 
kommt wohl alles immer anders, will mir scheinen.“
	        
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