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Zweites Buch Viertes Kapitel

Full text: Eheleute / Beradt, Martin (Public Domain)

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schwuͤl, daß man auch jetzt kaum atmen konnte. Der 
Himmel hatte sich verfinstert; ohne daß ein Wind 
kam, schwaͤrzte er sich von Augenblick zu Augenblick 
staͤrker und staͤrker, und zu der schwuͤlen Luft trat 
noch eine schwuͤle Beaͤngstigung hinzu. 
Ihr Mann war schon zu Hause, als sie ankam. 
Sie wollte sofort zu Bett gehen, denn sie war muͤde 
und konnte jetzt nicht reden. Aber er verlangte, daß sie 
bliebe, da er sie den ganzen Tag uͤber nicht gesehen 
habe. Sie erreichte, daß sie wenigstens im losen Kleide 
sich auf die Ottomane im Herrenzimmer legen durfte, 
wo sie fuͤr ihn decken ließ. Sie hatte keinen Hunger. 
Er schloß auf ihren Wunsch das Fenster, da der 
Laͤrm sie stoͤrte, steckte Licht an, da es draußen ganz 
dunkel geworden war, und setzte sich an den Tisch. 
„Am Morgen war ja heut uͤberhaupt keine Ver⸗ 
bindung zu bekommen,“ fing er an. „Wer hat denn 
alles angelaͤutet?“ 
„Niemand,“ sagte sie muͤde. 
„Aber ich habe doch gehoͤrt, daß du selbst am 
Apparat warst!“ 
„Das muß ein Irrtum von dir gewesen sein,“ 
sagte sie blaß. 
„Aber ich verstehe dich nicht,“ sagte er aͤrgerlich, 
stutzig, „du hast dich doch am Apparat mit jemandem 
verabredet!“ 
„Ich?“ sagte sie; ihr wurde schlecht. 
„Aber gewiß.“ Er stand auf. „Das habe ich
	        
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