vasen. Der Raum war intim und einladend. Das
Wohnzimmer sah wie eine altdeutsche Bauernstube aus.
Ein Wandschrank mit Butzenscheiben, eine holzgeschnitzte,
buntbemalte Wanduhr, viel Zinngeräte, bunte Steinkrüge
und eine alte Holztruhe. Urgemütlich sah es aus. Jetzt
waren die Hauptmöbel bei Seite gerückt, und eine bunte,
lustige Gesellschaft lachte, scherzte und tanzte in allen
Räumen.
Es wurde gerade ein Hoch auf Heinrich Drachmann
ausgebracht, als Bubi mit den beiden Damen eintrat.
Herzlich und freudig begrüßte er seine neuen Gäste, und
im Nu waren die drei völlig untergetaucht in dem Ge—
woge der fröhlichen Gesellschaft. Eva kannte fast alle
Anwesende von den verschiedenen Rünstlerfesten und
von Drachmanns berühmten Teeabenden. Fridolin war
nicht da, obgleich ihn alle kannten, er hatte einmal mit
Drachmann einen Streit gehabt, und sie mochten ein—
ander nicht. —
Es wurde Tee und Punsch gereicht, und die Gäste
gruppierten sich mit ihren Gläsern und Tassen um die
zahlreichen kleinen Tische. Eva saß auf der Chaiselongue
in dem kleinen Atelierboudoir zwischen Ott und Holgers.
Bubi kam mit einer Dame und zog sich enttäuscht zurück.
Ott machte Eva den Hof, das gehörte zu seinen Grund⸗
sätzen. Holgers kam ihm dabei prinzipiell ins Gehege,
weil es ihm Spaß machte, Ott zu ärgern, und er er—
fahrungsgemäß in den Fällen, wo Ott nicht zündete, oft
selbst Erfolg hatte.
Eva amüsierte diese Plänkelei, sie fand Ott liebens
würdig und Holgers bildhübsch. Ihr Malerauge ruhte
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