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Lieder und Sprüche

Full text: Gedichte / Fontane, Theodor (Public Domain)

—— 30 —— 
Um schweift mein Aug', um geht der Teller, 
Ein Scherflein, zoͤgernd, faͤllt hinein, 
Ich nehme meinen Beifalls-Heller 
Und muß es noch zufrieden sein. 
Ach, hingeschwundne junge Tage, 
Nie wieder kehrt ihr mir zuruͤck — 
Und doch an Frau Fortunas Schlage, 
So fruchtlos Bitten auch und Klage, 
Harr' ich noch immer auf mein Gluͤck. 
* 
Lebenswege 
Fuͤnfzig Jahre werden es ehstens sein, 
Da trat ich in meinen ersten „Verein“. 
Natuͤrlich Dichter. Blutjunge Ware: 
Studenten, Leutnants, Refrendare. 
Rang gab's nicht, den verlieh das „Gedicht“, 
Und ich war ein kleines Kirchenlicht. 
So stand es, als Anno 40 wir schrieben. 
Aber ach, wo bist du Sonne geblieben? 
Ich bin noch immer, was damals ich war, 
Ein Lichtlein auf demselben Altar; 
Aus den Leutnants aber und Studenten 
Wurden Genraͤle und Chefpraͤsidenten. 
Und mitunter, auf stillem Tiergartenpfade, 
Bei „Koͤn'gin Luise“ trifft man sich grade.
	        
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