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Gelegenheits-Gedichte

Full text: Gedichte / Fontane, Theodor (Public Domain)

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Ein Tag des Ruhmes, aber schwer erkauft. 
'nen Schleier uͤber Not und Tod und Wunden! 
Es ziemt uns nicht, das Elend hier zu malen, 
Es ziemt uns nur, zu troͤsten und zu lindern. 
In Tod zu gehn war unsrer Bruͤder Pflicht — 
Die unsre heißt: „Vergeßt zu helfen nicht!“ 
—e⸗ 
NKNeujahr 1871 
Das alte Jahr — vom Turm hat's ausgeklungen, 
Auf horcht im Traum der Dohlen dunkle Schar, 
Und klirrend sind die Pforten aufgesprungen 
(Wie Waffen klirr'n) von einem neuen Jahr; 
Ein Trennungsschnitt ist wieder eingedrungen 
In das, was sein wird, und in das, was war, 
Und eh' wir Wunsch und Bitte vorwaͤrts schicken — 
Was laͤg' uns naͤher, als zuruͤckzublicken? 
In welch ein Jahr! Es ruht das stille Schaffen, 
Der Dinge schoͤnes Gleichmaß ist gestoͤrt, 
Vom Rhein zum Niemen klingt es: „Zu den Waffen! 
Das Unrecht schreit, die Schmach ist unerhoͤrt!“ — 
Und bis zu die ser Stunde kein Erschlaffen 
Seit jenem Tag von Weißenburg und Woͤrth: 
In jedem Kampf aufs neue ruhmbereichert, 
Was ward seit Spichern alles aufgespeichert! 
Dreimal vor Metz, in ungeheurem Ringen, 
Auf, ab die Mosel fing das Ernten an, 
Bis an der Maas in eisernem Umschlingen 
Deutschland den Ehr⸗- und Erntekranz gewann;
	        
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