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Amtsvorgängers, des am 29. September 1904 verstorbenen und um die
Weiterentwicklung des Museums hochverdienten Geh. Regierungs-
rats Professor Dr. A. Nehring. Sie weist 754 Nummern auf und
besteht hauptsächlich aus von Nehring eigenhändig ausgegrabenen
diluvialen Säugetier- und Vogelresten von Thiede, Westeregeln und
mehreren oberfränkischen Höhlen.
Ich verzichte auf eine Hervorhebung der wichtigsten Objekte der
zoologischen Sammlung, da sowohl in dem kleinen „Führer durch das
Museum der Kgl. Landwirtschaftlichen Hochschule“ wie in dem größer
angelegten „Katalog der Säugetiere, zusammengestellt von Protessor
A. Nehring“, alles Wissenswerte erwähnt ist, und schließe diesen kurzen
Bericht mit einer Übersicht des gegenwärtigen Bestandes der
zoologischen Sammlung, welche außer einer großen Insektensammlung
folgende Katalognummern aufweist:
VI. Die landwirtschaftliche Abteilung.
Nr. Nr.
Säuger, gestopft und Felle . 980 Mollusken . 1018
” Schädel u. Skelette . 6050 Molluscoidea . 15
Vögel, gestopft, ca. . . . 1500 © Crustacea . 203
Skelette . .. . . 330 Vermes . . 205
„ Nester, Eier, ca. . . 100 —Echinodermen . 34
Reptilien . . .. 158 Coelentera . . . 85
Amphibien . . . 80 Biologische Präparate . . 40
Fische . ... . 298 Anatomische Präparate . . 127
also zusammen außer den Insekten über 11000 Nummern.
Der zoologische Unterricht besteht in erster Linie aus einer zwei-
semesterigen Hauptvorlesung für die Studierenden der ersten beiden
Semester. In je vier Wochenstunden wird im Wintersemester die
allgemeine Zoologie und die Naturgeschichte der wirbellosen Tiere, im
Sommer diejenige der Wirbeltiere mit besonderer Berücksichtigung der
Geschichte der Haustiere behandelt. Ein praktischer Kursus im Sommer-
semester dient zur Einführung in die Mikroskopie und Zootomie. Als
Lehrziel wird angestrebt: Verständnis für alle allgemeinen Fragen
der Zoologie und besondere Kenntnisse derjenigen Tiere, welche der
Land- und Forstwirtschaft und der Fischzucht nützlich oder schädlich
sind. Zur weiteren Vertiefung werden für die älteren Semester noch
folgende Spezialvorlesungen gelesen: Herr Regierungsrat Professor
Dr. Rörig liest in zwei Semestern und je zwei Wochenstunden über
„nützliche und schädliche Insekten“, verbunden mit Exkursionen, und
Herr Dr. Schiemenz erörtert in einer einstündigen Vorlesung durch zwei
Semester hindurch „die Fischzucht“ und verwandte Fragen.
Die Entwicklung der Sammlungen zu ihrem gegenwärtigen Umfange
und ihrer anerkannten wissenschaftlichen Bedeutung ist besonders das