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II. Geschichtliches

Full text: Die Königliche Landwirtschaftliche Hochschule in Berlin / Wittmack, Ludwig (Public Domain)

12 Il. Geschichtliches. 
lehre 1876; Ober-Roßarzt Küttner, Hufbeschlag 1876/77; Dr. Frei- 
herr von Canstein, Düngerlehre und spezieller Pflanzenbau 1877; 
Dr. von Kaufmann, Nationalökonomie 1879; Dr. Zopf, Pilze 1880; 
Oberförster Krieger, Forstwirtschaft 1880; Dr. Delbrück, Gärungs- 
gewerbe 1880; Dr. Degener, Rübenzuckerfabrikation 1880/1881. 
Diejenigen, bei denen das Ende ihrer Tätigkeit nicht angegeben 
ist, waren, als das Institut zur Hochschule ernannt wurde, noch tätig. 
Die Zahl sämtlicher Lehrer betrug 1863 nur vier, doch konnten 
selbstverständlich die Studierenden noch Vorlesungen an der Universität 
hören; allmählich stieg die Zahl der Lehrer und betrug im Sommer- 
semester 1880: 22, 
Bemerkenswert erscheint, daß im Winter 1865/66 von dem 
Botaniker Prof. Karl Koch ein landwirtschaftliches Seminar ein- 
gerichtet wurde. Streng genommen waren es aber Öffentliche Vorträge, 
welche von den Lehrern des Instituts und auch von anderen Männern 
gehalten wurden. Im Winter 1867/68 sollten sie fortgesetzt werden. 
Die Studierenden sollten freien Zutritt haben, andere Personen gegen 
2 Mark Eintrittsgeld für den Winter. Wir dürfen wohl in diesen Vor- 
trägen die Vorläufer zu den jetzigen Vorträgen im „Klub der Land- 
wirte“ sehen. Uber die Vorträge des Winters 1865/66 finden sich 
Berichte in den „Landwirtschaftlichen Nachrichten, Beilage zur 
Preußischen Handelszeitung“ 1865 N. 47 ff. 
Doch zurück zur Geschichte des landwirtschaftlichen Lehr- 
instituts selbst. 
Leider waren dessen Räumlichkeiten ganz ungenügend; zuerst war 
das Lehrinstitut im ersten Stock eines Privathauses in der Behrenstraße 28 
untergebracht, später, vom Wintersemester 1873/74 ab, in der 
Dorotheenstr. 38/39 (in den Räumen des jetzigen zahnärztlichen Instituts). 
Dazu kam ein sehr knapp bemessener Etat, an dessen Erhöhung 
während der Kriege 1864 und 1866 auch nicht gedacht werden konnte. 
Nachdem aber diese Kriege glücklich beendet, wurde allseitig eine 
gründliche Reform ersehnt, und das kam besonders durch die Resolution 
des Abgeordneten Fühling und Genossen zum Ausdruck, die am 
5. Dezember 1866 vom Abgeordnetenhause angenommen wurde.*) Die 
Resolution lautete: 
„Die Königliche Staatsregierung aufzufordern, dem in An- 
knüpfung an die Berliner Universität gegründeten landwirt- 
schaftlichen Lehrinstitut zu Berlin eine dem Lehrzwecke ent- 
sprechende und der Universität würdige Organisation zu geben, 
und die dazu erforderlichen Kosten auf den Staatshaushaltsetat 
für 1868 zu bringen.“ 
*) Siehe (H. Thiel) Die Landw. Hochschule zu Berlin in Thiels landw. Jahr- 
büchern 1881. mit sechs lithogr. Tafeln. S. 484.
	        
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