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Jahre 1881 zur Hochschule umgeschaffene Königliche landwirtschaftliche
Lehrinstitut über, und aus der Verschmelzung dieser beiderseitigen
Bücherbestände ist der Grundstock der Zentralbibliothek der Königlichen
landwirtschaftlichen Hochschule gebildet worden; nach Auflösung der
Akademie Proskau wurde auch deren Bücherbestand teilweise der
Zentralbibliothek überwiesen.
Eine im Jahre 1886/87 vorgenommene Bücherzählung der Zentral-
bibliothek ergab — soweit solche Zählungen eine vollständige Genauig-
keit ergeben können — einen Bestand von 32500 einzelnen Bänden;
dieser Bestand ist bis zum Schlusse des Jahres 1904 durch Ankauf,
Überweisungen aus dem zuständigen Ministerium und sonstige Zu-
wendungen auf 49980 Bände angewachsen, wird also bis zum Schlusse
des laufenden Jahres 1905 einen Bestand von über 50000 Bänden er-
reicht haben. Der weitere Auf- und Ausbau der Bücherei konnte der
Hauptsache nach nur auf die dem Ziele und Zwecke der Bibliothek
antsprechende landwirtschaftliche Literatur mit deren einschlägigen Grund-
und Hilfswissenschaften beschränkt bleiben, während die weniger nahe
liegenden Fächer — trotz des vielseitig angelegten Grundstockes —
sich einer gleichen Fürsorge aus zwingenden Gründen nichterfreuen durften.
Mit der Erweiterung der Hochschule durch Angliederung des geo-
dätischen und kulturtechnischen Lehrkursus im Jahre 1883, wie mit ihrer
eigenen Erstarkung und: Ausdehnung und der Zunahme ihrer Schülerzahli,
wie denn auch mit der in ihrem Umfange immer mehr anschwellenden
Fachliteratur und deren Hilfswissenschaften steigerten sich gleichlaufend
auch die Anforderungen an die Zentralbibliothek und die Bedürfnisse der
erweiterten, durch sie gespeisten Arbeitsfelder. In den nunmehr
25 Jahren ihres Bestehens hat der innere und äußere Betrieb mindestens
um das vierfache zugenommen, besonders in der letzten Hälfte des
Vierteljahrhunderts. Eine zuverlässige Statistik über die Zahl der Be-
sucher und den Umfang der Bücherausgabe ließ sich leider erst mit
dem Jahre 1887 einleiten und dann mit möglichster Sorgfalt und Ge-
nauigkeit ununterbrochen weiterführen; darnach ist die Zahl der jährlich
aus der Bibliothek entliehenen Bände von 3000 im Jahre 1887 auf
12 000, und die Zahl der Besucher des Lesezimmers: — in den einzelnen
Jahren schwankend — von 3600 im Jahre 1887 auf 9000, 10000 und
11000 bis heute angewachsen.
Mit der Bibliothek ist im Zusammenhange mit derselben ein Lese-
zimmer verbunden, in welchem die nach Fächern geordneten Zeitschriften
und- eine größere Zahl von Hand- und Nachschlagebüchern in mehreren
Schränken zur freien Benutzung ausgestellt sind; außerdem können
gegen besondere Empfangsbescheinigung Bücher aus der Bibliothek,
wie zur häuslichen Benutzung, auch für das Lesezimmer entnommen
werden; die Bestellzettel für die verlangten Bücher, welche zugleich
IX. Die Bibliothek,