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VI. Die landwirtschaftliche Abteilung 13. Abteilung für Binnenfischerei

Full text: Die Königliche Landwirtschaftliche Hochschule in Berlin / Wittmack, Ludwig (Public Domain)

14. Das physikalische Kabinet und die meteorologische Station. 137 
Resultate der Fischwirtschaft, also ihren Zusammenhang mit Fischsterben, 
dem Rückgange gesamter Fischereien oder einzelner Arten verstehen und 
zu beurteilen lernen; nur so werden wir davor bewahrt, derartige 
Rückgänge fälschlicher Weise anderen Faktoren, als Industrieabwässern, 
Überfischung, Stromregulierung in die Schuhe zu schieben und uns so 
über die wirklichen Verhältnisse zu täuschen. Es ist daher auch eine Samm- 
lung von kranken oder durch Krankheit im Wachstum oder Fleisch- 
ansatz zurückgebliebener Fische begonnen worden. 
Auch unsere Süßwasserfische werden keineswegs nur zur mensch- 
lichen Nahrung benutzt, im Gegenteil, manche dienen ganz bestimmten 
und zum Teil recht lohnenden industriellen Ausnutzungen. Diese 
Produkte gehören also auch in eine Sammlung von Objekten. der 
Binnenfischerei, z. B. die künstlichen Perlen, welche aus den Schuppen 
der Ücklei (Alburnus Ilucidus) hergestellt werden. Die Stichlinge liefern 
uns Tran und Fischmehl, welches wieder zum Füttern von Fischen 
benutzt wird. 
Begonnen ist ferner eine Sammlung von Modellen der in ver- 
schiedenen Gegenden und auf verschiedenartigen Gewässern gebräuch- 
lichen Fischerkähne, Netze und sonstiger Apparate, wobei allerdings 
nur Rücksicht auf Deutschland genommen wird, weil zu einer größeren, 
alle Länder umfassenden Sammlung doch nicht genügend Raum vor- 
handen ist, und weil ja die einzelnen Geräte mehr oder minder den 
Fischereiverhältnissen der einzelnen Länder angepaßt sind und also 
ausländische Geräte für uns relativ wenig Interesse haben. 
14. Das physikalische Kabinet und die meteorologische Station. 
Vorsteher: Professor Dr. R. Börnstein. 
(Hierzu Abb. 30.) 
Bei Begründung unserer Hochschule wurde von der gleichzeitig 
aufgelösten Akademie Proskau sowohl der Dozent für Physik wie auch 
die Sammlung physikalischer Apparate hierher übernommen. Die 
Sammlung war 1866 durch Professor Pape begründet und von diesem 
bis 1878, dann von Professor Börnstein bis 1881 regelmäßig vermehrt 
worden, sodaß nach Berlin eine beträchtliche Zahl brauchbarer Unterrichts- 
apparate sowie einige wissenschaftliche Meßinstrumente überführt werden 
konnten. Bei der nunmehr beginnenden Vervollständigung war zunächst 
die Anpassung an großstädtische Verhältnisse erforderlich; beispiels- 
weise hatte man in Proskau kein Gas zur Verfügung gehabt, sondern 
als Wärme- und Lichtquellen nur Spiritus und Petroleum benutzt,- und 
nun mußte die entsprechende Ergänzung der Apparatensammlung statt- 
finden. Ferner war in Proskau lediglich die sogenannte „reine“ Physik
	        
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