VI. Die landwirtschaftliche Abteilung.
Weiter sieht man eine Zusammenstellung der‘ wichtigeren zur
Fütterung und Mästung der Fische angewendeten Futtermittel, als die
verschiedenen Körnerfrüchte, Kartoffeln, Überreste von der Ölgewinnung
(Sesamkuchen, Rapskuchen ete.), minderwertige Sämereien (Erbsen, see-
feuchter Roggen, etc.), minderwertiges Mehl (Fußmehl), Produkte von
Molkereien (Plasmon), Schlachthausabfälle, verschiedene Fleischmehle,
Fischmehle, Garneelenmehl, Fischrogen etc. Diesen künstlichen Futter-
mitteln gegenüber steht eine Sammlung der wichtigsten Tiere und
Pflanzen, welche den Fischen in unseren Teichen und wilden Gewässern
als natürliche Nahrung dienen, nach deren Menge und Zusammen-
setzung wir nicht nur die allgemeine natürliche Fruchtbarkeit eines
Gewässers feststellen, sondern uns auch zugleich eine Vorstellung davon
verschaffen können, welche Fische in einem bestimmten Gewässer die
zusagendsten Ernährungsbedingungen haben, durch welche wir also
dasselbe am vorteilhaftesten ausnutzen können. Als Ergänzung dazu
sehen wir diejenigen Apparate, mit denen wir uns die Kenntnis von
diesen Nährtieren der Fische und von den sonstigen für die Fischzucht
und Fischerei wichtigen Wasserverhältnissen verschaffen, als das
Planktonnetz, den Pfahlkratzer, die Dredge, die Meyersche Schöpfflasche,
Tiefenthermometer, Schlammbohrer etc. ;
Eine andere Sammlung führt uns die für die Fischerei wichtigsten
Vertreter unserer Süßwasserfische vor, sei es daß diese selbst Markt-
fische sind, oder den Nutzfischen als wichtige Nahrungsfische dienen:
Auch eine Zusammenstellung der wichtigsten Pflanzen ist begonnen,
spielen diese doch in der Wasserwirtschaft eine nicht unwichtige Rolle.
Bei einer regelrechten Fischzucht und Fischerei kommt es, wie
bereits oben bemerkt, darauf an, die möglichst größte Menge von Fisch-
fleisch zu produzieren. Von diesem Gesichtspunkte aus ist es wichtig,
die verschiedene Wachstumsgeschwindigkeit der einzelnen Arten der
Nutzfische, die Wirkung einer vernünftigen Nahrungsregulierung auf
dieselbe und den Vorteil, welchen besondere, schnellwüchsig gezüchtete
Rassen bringen, vor die Augen zu führen. Es ist also eine weitere
Zusammenstellung von Abwachsresultaten einzelner Arten, Rassen
und Altersstadien in Angriff genommen.
Leider mehren sich mit der Zunahme der Kultur und Züchtung
unserer Fische auch deren Krankheiten, welche den Züchtern in den
Teichen sowohl als in den wilden Gewässern oft unermeßlichen Schaden
zufügen. Das Studium dieser Krankheiten ist also für uns von sehr
großem Werte. In der Teichwirtschaft suchen wir durch ausgeprobte
und geeignet erscheinende Mittel, häufig mit gutem Erfolge, diese
Krankheiten zu bekämpfen. In der Wildfischerei sind wir dazu aller-
dings nicht imstande, aber wir müssen trotzdem auch hier die Krank-
heiten ebenso fleißig studieren, damit wir ihre Wirkungen auf die
LS
Lu