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VI. Die landwirtschaftliche Abteilung.
Charakteristische geologische Naturszenerien, durch den Bergbau
oder Steinbruchbetrieb gewonnene Aufschlüsse — größtenteils vom Ver-
fasser dieses eigens veranlaßte photographische Aufnahmen, zum Teil auch
koloriert oder in Buntdruck — begleitet von Karten, welche die Ver-
breitung der betreffenden Formation darstellen, schematische Über-
sichten der Gliederung des Bodenbaues u. a. m. finden sich auf 3 m
langen Tafeln über allen Vitrinen; zwischen und neben diesen und den
Marmorsäulen die größeren Kartenwerke.
Im Mittelpunkte des Saales 36 steht noch eine von Prof. Gruner
angefertigte geologische Reliefkarte der Stadt Berlin in Glas aus-
geführt, die — im Maßstabe 1: 10000 gehalten — eine Länge von 1,4 m
und eine Beite von 1,1 m besitzt.
Die Ergänzungen zu dieser geologischen Reliefkarte der Stadt
Berlin befinden sich nebenan auf ebenfalls geologisch - kolorierten
Karten (darunter eine in Relief), welche die Grundwasserstandsverhält-
nisse und die Bohrprofile jedes einzelnen Rohrbrunnens der Stadt auf
drehbaren Stäbchen erläutern.
Das Nordende der Vitrinen im Mittelgange schließt mit zwei 2,5 m
hohen aus Kubikfuß großen Bodenklötzen gebildeten Säulen ab, aus
denen die Struktur und Profile der hauptsächlichsten tonigen Bodenarten
des Diluviums ersichtlich und durch welche zugleich eine profilarische
Darstellung‘ derselben wiedergegeben wird.
Die daneben stehende 3 m hohe Pyramide enthält charakteristische
Bodenproben, welche der Abteilungsvorsteher in der Mark Brandenburg, in
der Uckermark, der Wische bei Seehausen und im Kreise Stendal
sammelte und analytisch untersuchte und in ihren Sockelteilen ver-
schiedene Methoden ifür Herstellung von Bodenübersichtskarten,
nach Gruner; die hohe eiserne Stellage am Südende des
Mittelganges bringt dagegen , große Pflanzenabdrücke aus der Stein-
kohlen- und Braunkohlenformation mit den Produkten der trockenen
Destillation verschiedener. Kohlenarten.
Räumliche Verhältnisse zwangen dazu, am Nordende des Saale s 36
noch die technische Verwertung einiger Mineralien soweit dies möglich
war, vor Augen zu führen, wie z. B. die Kieselguhr-, Asphalt-, Farben-
und Asbest-Industrie, daran schließen sich die in der Zuckerindustrie
benutzten Mineralien, Kesselsteine (nebst ihren Verhütungsmitteln), Schleif-,
Abzieh- und Poliersteine usw.; an der Südfront dagegen in drei hohen
Wandschränken und auf einem Repositorium die
Mineralischen Düngemittel,
Apatite, Phosphorite, echte Koprolithe, Guano-Rock-Phosphate, Salpeter-
gesteins- und Guanoarten, zu Staßfurt und in weiterer Umgebung auf-
tretenden Salze, sämtlich in großen, ausgezeichnet schönen, instruktiven