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Cieber fFreund!
Sie werden mich für einen undankbaren Gelellen halten
— aber, wie ich hoffe u. wünsche. mich bei dem Anblick
der Bleifeder, da die Hand nur mit Schmerz schreiben kann,
freumdlich entschuldigen. Ich kann Ihnen dagegen lagen,
dah der Duft in meiner Rlausenzi) fast täglich Ihr Lob
verkündigt u. nicht blos die LCLunge, sondern auch der
Magen die ihm durch Ihre Guͤte gewahrte Erfrischung
empfindet. Endlich aber muß ich Ihnen doch direct meinen
herzlichen Dank auslprechen, mit lebhaften Münschen für
Ihr u. Ihrer Gattin u. Kinder heiteres WMohlergehen.
Dab Sie sich der Runst gewidmet haben, wird Ihr
Ceben erheitern u. Ihnen Dank eintragen; ich hoffe aber
auch, daß Sie der Paädagogik nicht untreu geworden sind,
nicht bloß in praxi bei den eigenen Sprößlingen, sondern
auch in weiterem Umfange. Ich würde es daher gern
sehen, wenn Sie, je nach Muhe u. Lust, meine Blätter
einmal mit einem Erzeugnib Ihres Nachdenkens etc. be—
—X
Dem Ende des Winters sehe ich mit Verlangen ent-
gegen. Sr war für mich nicht die beste Zeit. Seit der
Hhandverwundung schwankt meine Gelundheit. Die Lust
zum Streit hat aber noch nicht aufgehört. In dieler Be—
ziehung bin ich noch der Alte, so wie in Freundlchaft u.
Münschen für Sie u. die Ihrigen. Mit herzlichem Danke
also, mein lieber R.,
Ihr Dg.
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