ιιι(ν Vertrauliche Theaterbriefe. ιιια
beiden alten Herren, damals von meiner Seite abge⸗
rückt zu sein und mich dadurch in die Minorität ver—
setzt zu haben.
Mit der Frage des Urlaubs ging es ebenso.
Nach meinem Vorschlag sollte keiner von den Sozie—
tären im ersten Jahre, bis das Unternehmen auf
festen Füßen stehen und sich sicher eingerichtet haben
werde, Urlaub nehmen.
Ich drang auf schriftliche Abmachung dieses
Punktes. Und wieder waren es die beiden behäbigen
Kollegen L'Arronge und Forster, die sich mit einer
mündlichen Abmachung begnügten.
Schon zwei Monate nach der Eröffnung unseres
Theaters begann Barnay uns wegen eines Urlaubs
zu bombardieren. Da waren plötzlich diese mündlichen
Abmachungen nicht bindend. Davon sei doch für
ihn, Barnay, keine Rede gewesen; das sei lediglich
ein Mißverständnis.
Welche Zugeständnisse dann CLArronge Barnay
machte, nur um endlich ruhige und sachgemäße
Sitzungen zu ermsöglichen, weiß ich nicht mehr.
Durch Barnays Primadonnenauftritte waren diese
Sitzungen zu unerquicklichen Versammlungen gewor—
den, deren Charakter durch die feindseligen AÄuße⸗
rungen dieses einen Sozietärs geradezu unerträglich
wurde.
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