Erklärung über unsere angeblichen Rüstungen.
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rechnung kaum eine Effektivstärke von 400 000 Mann erreichen;
wir sind weit entfernt, sie heute zu besitzen, und das ist die Stärke—
ziffer, die wir immer gehabt haben, mit Ausnahme der Zeit wo
wir, um die Erpedition nach Mexiko zu bezahlen, unsere gesamte
Präsenzstärke verminderten. Nun also, mit unserem System,
das nicht das preußische ist, werden wir höchstens eine Kriegsstärke
von 700 000 Mann erreichen, und zwar unter der Annahme einer
ganz außergewöhnlichen Rüstung. Was würde man sagen, wenn
ich, dem System der allgemeinen Wehrpflicht zustimmend, wie in
Preußen, Osterreich, Rußland, beabsichtigte, eine Streitmacht in
den fabelhaften Zahlen von 121500 000 Mann und mehr auf—
zustellen? Ich will eine in der Zahl beschränkte, aber in sich ge—
festigte Armee, diszipliniert und fähig, die Ordnung im Innern
und unsere Unabhängigkeit nach außen aufrecht erhalten.
„Man spricht von unseren stark angewachsenen Ausgaben. Das
sind sie zweifellos, aber die Gendarmerie und die Kräfte der Pari—
ser Polizei erfordern von dem Mehr von 95 Millionen wenigstens
26 Millionen. Die aufgelöste kaiserliche Garde mußte durch Linien,
Regimenter ersetzt werden, und alles in allem gerechnet, werden
wir die Stärke wie zur Zeit des Krieges mit Mexiko haben. Wenn
man davon die in Erholungsurlaub befindlichen (d. h. die bei
ihren Korps ihre Verabschiedung erwartenden Verwundeten), ab—
rechnet, haben wir die Stärke der Friedensjahre des Kaiser—
reichs. Augenscheinlich verlangt man nicht von uns, auf unsere
Weltstellung, oder gar auf unsere Unabhängigkeit zu verzichten.
Niemals hat man mir während der schmerzlichen Friedensverhand—
lungen, oder der nachfolgenden Vereinbarungen ein ähnliches An—
sinnen gestellt. Allerdings zweifelte man an unserer Fähigkeit, den
Verpflichtungen nachkommen, die enorme Summe von fünf Mil—
liarden bezahlen zu können; man zweifelte daran, meinetwegen!
Wirkönnenes, wir wollen, und wir werden sie zahlen; und
nun sollte man Streit mit uns anfangen, weil wir unser Land
moralisch, materiell und politisch, wieder aufrichten wollen! Nie—
mals hat man dies versucht, niemals ein ähnliches Ansinnen an
uns gestellt, und ich hoffe, daß man es auch heute nicht tun wird!
„Bedenken Sie, daß beinahe unser ganzer Bestand an Geweh—
ren vernichtet oder weggenommen worden, daß unsere gesamte