12 Maschinen- und Modell-Abteilung. (Lichthof.)
in Leeds die brauchbare Form erhalten. Den Bemühungen
von Ventzki in Graudenz, Kemna in Breslau, Heucke
in Hausneindorf u. a. ist es aber gelungen, den deutschen
Dampfpflugbau auf eigene Bahnen zu führen, die im Bau
der Kipppflüge (Antibalance) und der Dampflokomotiven
wertvolle Verbesserungen erreicht haben.
Zu den deutschen Bodenbearbeitungsgeräten, Pflug,
Egge und Walze, kamen um das Jahr 1800 von England
neuere Geräte von verschiedener Form und unter den
verschiedensten Namen, Kultivatoren, Exstirpatoren, Skari-
fikatoren usw. Das Wesen dieser Geräte ist, daß sie den
Boden auf mäßige Tiefe ohne Wendung bearbeiten, Mit
diesen „Grubbern‘“ konnten viele Arbeiten, die früher den
Pflug erforderten, z. B. die Brachbearbeitung, die Locke-
rung des im Herbst gepflügten Ackers zur Sommersaat
u. a. besser und billiger ausgeführt werden. Bei gleichen
Spann- und Arbeitskräften wurden statt 2—3 Morgen
10 Morgen und darüber in einem Tage geleistet.
Beliebte ältere Geräte deutschen Ursprungs sind die
Arndtschen Saatpflüge und Grubber (im Schrank 1).
Am meisten verbreiteten sich die Grubber mit Gänsefuß-
scharen, anfangs nur mit hölzernem, später auch mit
eisernem Rahmen. Neuer sind die Federzahnkultivaturen,
welche auf leichtem und mittelschwerem Boden vorzüg-
liche Arbeit an Lockerung und Unkrautvertilgung leisten.
(No. 1317, von Massey-Harris.)
Die Egge ist nach dem Pfluge das älteste Boden-
bearbeitungsgerät, und als Ergänzung der Pflugarbeit für
die Bearbeitung des Bodens vor der Saat unerläßlich,
wenn auch die Benutzung des Grubbers das frühere oft-
malige Durcheggen erspart. Ursprünglich waren Balken
und Zähne stets aus Holz, solche Eggen sind noch jetzt
für leichte Krümelung beliebt. Später wendete man der
größeren Festigkeit wegen eiserne Zähne an oder baute
die Eggen ganz aus Eisen. Eine große Mannigfaltigkeit