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Der Bau und seine Bestimmung Der Hof ; Die Ruhmeshalle

Full text: Das Königliche Zeughaus (Public Domain)

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Die Ruhmeshalle 
Der Krieg begann unter siegreichen Schlachten des Kron— 
prinzen im Elsaß. Zugleich drangen General Steinmetz und 
Prinz Friedrich Karl in Frankreich ein. Bei Metz trafen die Heere 
zusammen. Dort wurden drei große Schlachten geschlagen, die 
letzte und blutigste bei Gravelotte —St. Privat. 
Die Armee des Marschalls Bazaine hatte vor der Festung 
Stellung genommen. Der König selbst führte mit sieben Armee— 
korps den Kampf durch. Der Feind mußte geschlagen und von der 
Rückzugslinie nach Frankreich abgedrängt werden. Bis dies er— 
reicht war, hatten die preußische Garde und das sächsische Armee— 
korps Wege bis 32 km zu machen. Dann brachten sie durch die 
Erstürmung von St. Privat die Entscheidung. (18. August.) 
Der Kampf um dieses Dorf war der blutigste des ganzen 
Krieges. Die größten Verluste erlitt das 2. Garde-Regiment zu 
Fuß, dessen Vorstürmen das Bild darstellt. 
Die Franzosen mußten sich auf die Festung zurückziehen. 
Dort eingeschlossen, wurden Heer und Festung gezwungen, sich am 
27. Okt. zu ergeben. Uber 150 000 Mann zogen in die Gefangen⸗ 
schaft nach Deutschland. Von G. Bleibtreu. 
Nach der Schlacht bei Sedan, 1870. Nach den großen Schlach— 
ten vor Metz hielt ein Teil des deutschen Heeres diese Festung 
eingeschlossen, der andere marschierte auf Paris. Auf dem Marsche 
meldete die deutsche Reiterei, daß ein französisches Heer nord— 
wärts ziehe, um Metz zu befreien. 
Die Deutschen folgten diesem Heere, schlugen den Nachtrab 
bei Beaumont und suchten dann im weiteren Vordringen den 
Feind zu umfassen; dieser wollte der drohenden Umfassung durch 
den Marsch auf Sedan entgehen, jedoch vergeblich. Nach allen 
Seiten abgesperrt, wurde das ganze französische Heer mit dem 
Kaiser in der Schlacht bei Sedan in die Festung hineingetrieben. 
Napoleon III. erkannte die Unmöglichkeit ferneren Widerstandes; 
er gab sich dem Könige gefangen und meldete dies in einem Briefe, 
den ein kaiserlicher Adjutant dem Könige überreichte. 
Mit dem Kaiser mußten sich Heer und Festung ergeben. Mehr 
als 100 000 Mann wurden nach Deutschland in die Gefangen— 
schaft geführt; ein ungeheures Kriegsmaterial fiel dem Sieger 
in die Hände. 
Die Kunde von dieser Waffentat erfüllte die Welt mit 
Staunen, Deutschland mit Jubel. Der König aber schrieb an die 
Königin: „Welche Wendung durch Gottes Führung.“ (I1. Sep⸗ 
tember.) Von C. Steffeck.
	        
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