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Siebentes Kapitel. Die Expedition nach Pommern. Bei Blücher in Treptow a. R. Mai 1807 bis April 1808

Full text: Denkwürdigkeiten des Generals Friedrich von Eisenhart / Eisenhart, Friedrich von (Public Domain)

154 Siebentes Kapitel. 
wenigstens konnte er sich damals der Liebe und Achtung seiner 
Untergebenen erfreuen. Noch muß ich hier anführen, daß dem 
Marschall der Vorfall mit dem Herrn v. Bourrienne und mir 
bekannt war, und daß er mich versicherte, sich sehr darüber 
amüsiert zu haben. 
Während wir von Wolgast nach Swinemünde marschierten, 
machte ich die Bekanntschaft des damaligen Hauptmanns oder 
gar noch Leutnants v. Thile,) jetzigen Generalleutnants und 
Generaladjutanten des Königs, mit dem ich nachher in den 
innigsten, freundschaftlichen Beziehungen stand, welche auch bis 
1812 so ziemlich fortwährten, wenngleich wir uns einander 
einigermaßen fremder wurden, da sich gute Menschen bemühten, 
bösen Samen auszustreuen. Hierzu gehörte ein Hauptmann 
v. R.„der nun schon tot ist, der sich aber sehr angelegen sein 
ließ, jeden, der nicht nach seiner Pfeife tanzen wollte, in ein 
falsches Licht zu stellen. Späterhin werde ich wohl Gelegenheit 
haben, hierauf wieder zurückzukommen. 
Der General v. Blücher nahm sein Hauptquartier in 
Treptow a. d. Rega, der Oberst v. Bülow blieb in Camin und 
bei ihm als Generalstabsoffizier obengenannter Hauptmann 
v. Thile. Ich stand mit der Eskadron eine kleine Meile von 
Camin und war häufig bei dem Obersten v. Bülow, der mir 
sehr wohlwollte. Ungefähr drei Wochen nach unserem Ein— 
rücken in diese Kantonierungen ließ mich der Oberst zu sich 
kommen und machte mir mit seinem Bedauern bekannt, daß der 
General v. Blücher dem Rittmeister v. Arnim befohlen habe, die 
von mir bisher kommandierte Eskadron zu übernehmen, da er 
ein alter Offizier seines Regiments sei, und daß ich wieder in 
seine Umgebung zurückkehren solle. Zugleich war er der Mei— 
nung, daß der General dies zu tun kein Recht habe, da mir der 
König selbst die Eskadron anvertraut, und daß dies nur eine 
Kabale von des Generals Sohn sei, der mich gern zu kränken 
suche. Er sagte ferner, daß ich nach Treptow reisen und dem 
) 
Val. S. 102 Anm. 1
	        
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