154 Siebentes Kapitel.
wenigstens konnte er sich damals der Liebe und Achtung seiner
Untergebenen erfreuen. Noch muß ich hier anführen, daß dem
Marschall der Vorfall mit dem Herrn v. Bourrienne und mir
bekannt war, und daß er mich versicherte, sich sehr darüber
amüsiert zu haben.
Während wir von Wolgast nach Swinemünde marschierten,
machte ich die Bekanntschaft des damaligen Hauptmanns oder
gar noch Leutnants v. Thile,) jetzigen Generalleutnants und
Generaladjutanten des Königs, mit dem ich nachher in den
innigsten, freundschaftlichen Beziehungen stand, welche auch bis
1812 so ziemlich fortwährten, wenngleich wir uns einander
einigermaßen fremder wurden, da sich gute Menschen bemühten,
bösen Samen auszustreuen. Hierzu gehörte ein Hauptmann
v. R.„der nun schon tot ist, der sich aber sehr angelegen sein
ließ, jeden, der nicht nach seiner Pfeife tanzen wollte, in ein
falsches Licht zu stellen. Späterhin werde ich wohl Gelegenheit
haben, hierauf wieder zurückzukommen.
Der General v. Blücher nahm sein Hauptquartier in
Treptow a. d. Rega, der Oberst v. Bülow blieb in Camin und
bei ihm als Generalstabsoffizier obengenannter Hauptmann
v. Thile. Ich stand mit der Eskadron eine kleine Meile von
Camin und war häufig bei dem Obersten v. Bülow, der mir
sehr wohlwollte. Ungefähr drei Wochen nach unserem Ein—
rücken in diese Kantonierungen ließ mich der Oberst zu sich
kommen und machte mir mit seinem Bedauern bekannt, daß der
General v. Blücher dem Rittmeister v. Arnim befohlen habe, die
von mir bisher kommandierte Eskadron zu übernehmen, da er
ein alter Offizier seines Regiments sei, und daß ich wieder in
seine Umgebung zurückkehren solle. Zugleich war er der Mei—
nung, daß der General dies zu tun kein Recht habe, da mir der
König selbst die Eskadron anvertraut, und daß dies nur eine
Kabale von des Generals Sohn sei, der mich gern zu kränken
suche. Er sagte ferner, daß ich nach Treptow reisen und dem
)
Val. S. 102 Anm. 1