Meisters, z. B. der Holzschucher für 350000 M.,
erworben wurden, Albrecht Dürer. Am 557
Ehrenplatz finden wir erstens die Madonna
mitdem Zeisig. »Vor einem schmalen roten
Vorhang sitzt Maria, das nackte Kind auf dem
Schosse. Die rechte Hand stützt sie auf ein Buch,
die linke greift nach einem Büschel Maiglöckchen,
das der Johannesknabe darreicht. Ein kleiner
Engel trägt das Rohrkreuz des Johannes. Das
Kind hält in der Rechten einen Beutel mit Vogel-
futter und blickt nach einem Zeisig, der auf
seinem erhobenen linken Arme sitzt. Zwei auf
Wolken schwebende Engel halten einen Kranz
über Marias Haupt. In der Landschaft links eine
Ruine und Gebirge, rechts Durchblick auf das
Meer.« Kalt und trocken ist diese Schilderung,
ist doch selbst die beste Abbildung nicht imstande
das Werk des Meisters leidlich wiederzugeben.
Etwas Anmutigeres, Zarteres ist kaum denkbar.
Das blonde Haar, die lichten Locken, das duftige
blaue Kleid, die peinliche Genauigkeit in Knoten.
Schleifen und Falten, das Köpfchen des Zeisigs,
die bunten Flügel der Engel, die vornehme Hand
Marias, alles zusammen und jedes für sich ist
grossartig. Nicht minder reizend ist die betende
Maria darüber, und die kleine Madonna 557%
über der Tür nach R. 68! Dann das Bild- 557%
nis einer jungen Frau, in einem 557g
alten Rahmen mit feinen, zierlichen‘ deut- 557d
Schen Renaissanceornamenten, fälschlich des AD 557
im Brustlatz wegen als Dürers Frau Agnes ange-
Sehen, und schliesslich die beiden Bildnisse Jacob
Muffel und Hieronymus Holz-
Schuher! Eine Persönlichkeit schaut aus
dem Bilde, die einen nicht verlässt; ein recht ge-
Strenger Ratsherr mag er gewesen sein und doch
auch wieder gutmütig, frisch und jung auch als
Greis, von einem guten Tropfen Wein angeregt,
an den die roten Bäckchen erinnern. So war der
Mann und so zeigt ihn Meister Dürer, peinlich