Adler bilden, ruht die Riesenbüste des Grafen
Montecuculi.
Als Niederländisches Zimmer R. 26.
verrät sich R. 26 durch Möbel mit bedeutend
einfacherem Aeusseren und zweckmässigsten KEin-
richtungen; an Wand 155 z. B. ein Schrank von
Eichenholz und schwarzen Einlagen, auf weichem
aus Holz geschnitzte Niederländische Bauern und
Bettler stehen und an Wand 157 ein holländischer
Schrank mit kannelierten Pilastern, und ein zweiter
aus dunklem Eichenholz mit den Gestalten der
Wahrheit und Gerechtigkeit, auf welchen beiden
Schiffsmodelle stehen. Hervorragend schöne Pro-
ben der im 17. Jahrhundert besonders von Fürsten
yern geübten Elfenbeinschnitzerei sicht man hier
in den Spinden 159—161, u. a. 2 Jagdschüsseln
mit Kannen von M. Maucher in Schw. Gmünd
und eine grössere Anzahl von Humpen, deren
Rumpf völlig mit Trinkgelagen, Liebeleien,
nackten Frauen und Kindern u. dgl. bedeckt ist;
verschiedene Stücke sind Schöpfungen der Gebr.
Zick in Nürnberg.
Bereits unter Louis XIV. weichen die
schweren, übertriebenen Formen des Barock unter
feinerer Anwendung edler alter Formen immer-
mehr dem verfeinerten, allerdings ganz willkür-
liche Formen bildenden Rokoko, das unter
Louis X V. zur Blüte gelangt und ausser in den
Holzarbeiten namentlich beim Metall und dem neu
entdeckten Porzellan angewendet wird. S. R. 57
bis 59. Ein lehrreiches Beispiel hierfür ist eine
grüne Alkoventür mit durchbrochenem Schnitz-
werk an Wand 167 im Rokokozimmer, eine fran- R. 27.
zösische Kommode mit Bronzebeschlägen und Lack-
malerei an Wand 168, ein freistehender Schreib-
Sekretär mit eingelegten Hölzern und Bronzebe-
beschlägen aus Paris, mehrere Sessel mit ge-
schweiften, zierlichen Lehnen und Beinen sowie
einige Uhren mit Boullearbeit d.h. Schild-
natt mit Messingeinlagen. Auch in dem kleinen
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