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Erster Teil. Die Museen 5. Das Kunstgewerbe-Museum

Full text: Führer durch Berlin's Kunstschätze, Museen, Denkmäler, Bauwerke / Gaulke, Johannes (Public Domain)

130 Erster Teil. Die Museen. 5. Das Kunstgewerbe⸗Museum. 
schärfer die Zweckmäßigkeit des Gegenstandes. Der Stil, 
der unter dem ersten Kaiserreich blühte, wird aus diesem 
Grunde Empire genannt. Er ist in seinem Wesen rein 
dekorativ und hat daher die Formensprache der Architektur 
nicht wesentlich bereichert. 
Möbel und Holzarbeiten. 
Außerst reichhaltig und nach Stilen geordnet, nimmt 
diese im Erdgeschoß gelegene Sammlung eine wichtige 
Stellung im Museum ein. Sie umfaßt die Räume 1131, 
dazu einige Teile der um den Lichthof herumlaufenden 
Galerie. Der Sammlung sind ferner angegliedert Wand— 
teppiche, Ledertapeten, Glasmalereien, sowie in Schaukästen 
Arbeiten aus Bronze, Grubenschmelz, Elfenbein, Bernstein. 
Raum 11-142. Mittelalterliche Arbeiten, 
vorwiegend aus gotischer Zeit, darunter ein Chorstuhl mit 
vier Sitzen aus der Abtei Altenberg bei Köln (Ende des 
13. Jahrhunderts); mehrere mit Eisen beschlagene Truhen; 
Wandteppiche; mittelalterliche Bronzen, Kirchengerät und 
Email. 
Raum 13. Der gotische Saal, enthält vor— 
wiegend weltliche Möbel, die sich durch eine kräftige Be— 
tonung der konstruktiven Formen auszeichnen. Außerdem 
gotisches Schnitzwerk, Wandteppiche, Kronleuchter u. a. 
Raum 14548. Französische und italie— 
nische Renaissance. Diese Abteilung ist besonders 
reich an Truhen, die zur Zeit der Renaissance einen bevor— 
zugten Platz im Hause einnahmen. Ursprünglich einen 
langen, mäßig verzierten Kasten bildend, entwickelten sich 
die Truhen zu reich profilierten und ornamentierten, zum 
Teil auch bemalten Prunkstücken, die in keinem vornehmen 
Haushalt fehlen durften. Im 17. Jahrhundert verallge— 
meinerte sich dieses Möbel und ist heute noch, namentlich auf 
dem Lande, als Aufbewahrungsmöbel im Gebrauch. Reich 
gegliedert sind die Schränke der italienischen Renaissance, 
oftmals sind Einzelglieder der Architektur unmittelbar ent— 
nommen; auch der ornamentale und figürliche Schmuck ist 
zeitweise sehr beliebt. Mannigfache Formen zeigen die 
Stühle, Bilder- und Spiegelrahmen der Renaissance. 
Raum 14 enthält französische und spanische Arbeiten, 
Schränke, Musikinstrumente und Spiele, zum Teil äußerst 
wertvolle Stücke. Die Holzdecke des Raumes, gebildet aus
	        
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