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Full text: Die Goldapotheke / Meding, Oskar (Public Domain) Issue2 Zweiter Band (Public Domain)

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Schlaf zu entbehren habe ich gelernt in dieser Zeit, und ich will 
lieber für ein leidendes Kind ihn preisgeben, als daß böse 
Gedanken und Angst und Seelenpein ihn mir fern halten.“ 
„Und,“ befahl Thurneyßer dem alten Diener, „sobald 
Außergewöhnliches eintreten, sobald die Jungfer selbst schwach 
und krank werden sollte, was ich nicht hoffe, denn ihre Natur 
— 
rufen, zu welcher Tages- und Nachtzeit es immer sei. So 
habe ich denn Alles angeordnet,“ fügte er sinnend hinzu, „was 
zunächst nöthig ist. 
Ernährt soll das Kind nur werden mit lauer Milch und 
ganz leichtem Gebäck. Davon aber soll es gesättigt werden 
und erhalten, so viel es verlangt, denn vor Allem kommt es 
darauf an, seine Kräfte zu unterstützen. 
Jetzt,“ sagte er, die Hand auf Maria's Haupt legend, 
„möge Gott Euer Werk segnen und Euch gnädig zu Gute 
rechnen, was Ihr für das leidende unschuldige Kind hier thun 
werdet.“ 
„O, ich danke Euch, edler Herr,“ rief Maria, „daß Ihr 
mir Euer Vertrauen zugewendet. Kaum hätte ich mein eigenes 
Leid länger ertragen in fortwährendem Grübeln und Sinnen 
und in dumpfer Angst und Sorge. Jetzt habe ich einen
	        
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