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Full text: Die Goldapotheke / Meding, Oskar (Public Domain) Issue2 Zweiter Band (Public Domain)

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Hof begleiten und laßt nur wenige und ganz getreue Diener 
hier im Schloß, die Eure Gemächer betreten dürfen und deren 
Verschwiegenheit Ihr sicher seid. Mir überlaßt alles Uebrige. 
Noch einmal stelle ich Euch meinen Kopf zum Pfande, 
daß Nichts versäumt werden soll, um die heilige Pflicht zu 
erfüllen!“ 
„Unmöglich, unmöglich!“ rief die Kurfürstin, „ich soll 
nicht von meinem Kinde Abschied nehmen?“ 
„Es kann nicht anders sein,“ fiel Thurneyßer ein, „Ihr 
dürft jenes Krankenzimmer nicht mehr betreten.“ 
„Nicht mehr betreten — mein Kind nicht mehr sehen?“ 
sagte die Kurfürstin kopfschüttelnd, „nein, es ist unmöglich.“ 
„In Augenblicken der hohen Aufregung wirkt die An— 
stelung noch mehr als sonst,“ erwiderte Thurneyßer. „Ich 
muß noch einmal, gnaͤdigster Herr, um Euer Machtwort bitten,“ 
suhr er fort, „e schneler das Schloß geräumt wird, um so 
sicherer bin ich meiner Sache.“ 
„So sei es denn,“ sagte der Kurfürst, „laß uns seinen 
Anordnungen folgen. Elisabeth,“ fuhr er fort, indem er seiner 
Gemahlin zärtlich die Hand küßte, „will Gott unser Kind uns 
nehmen, so können wir seinem Willen nicht widerstehen, aber 
wir haben die Pflicht, uns nicht zu opfern, ohne dem Kinde
	        
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