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Full text: Die Goldapotheke / Meding, Oskar (Public Domain) Ausgabe 1 Erster Band (Public Domain)

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Adelsfamilien der Stadt und denen, welche zahlreich von 
ihren Gütern her zu dem festlichen Schauspiel herangekommen 
waren, vertheilten sich zwanglos an den einzelnen Tischen. 
Nachdem das Mahl beendet war, erhoben sich die kur⸗ 
fürstlichen Herrschaften und sprachen, die Gesellschaft durch⸗ 
schreitend, noch mit Diesem und Jenem. 
Der Kurprinz und seine Gemahlin unterhielten sich lange 
mit Thurneißer und zeigten dem Leibarzt ihre gnädigste 
Theilnahme. 
Der Kurfürst Christian von Sachsen sprach eingehend mit 
dem Kanzler Diestelmeier, für den er eine hohe Verehrung 
hegte, da derselbe mit äußerster Sorgfalt die guten Be— 
ziehungen zwischen Brandenburg und Sachsen aufrecht hielt. 
Er befragte den Kanzler um seine Meinung über die 
Verhältnisse in Deutschland, über die Stellung der protestanti⸗ 
schen Fürsten zu den Katholiken und dem katholischen kaiser— 
lichen Hof in Wien und nickte beifällig, als Diestelmeier ihm 
die Nothwendigkeit darlegte, daß man die bittere feindselige 
Gesinnung, welche leider vielfach unter den Bevölkerungen 
herrsche, niemals auf die Politik der Fürsten Einfluß gewinnen 
lassen dürfe.
	        
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