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Full text: Die Goldapotheke / Meding, Oskar (Public Domain) Ausgabe 1 Erster Band (Public Domain)

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An die Stelle des Stechens traten kunstvolle Reitervor— 
stellungen, welche man heute Quadrille nennt — aber ohne 
daß Damen daran Theil nahmen. 
Es wurden die kühnsten und geschicktesten Reiterkünste ge⸗ 
zeigt, es kamen Gruppen von alten Römern, dann auch von 
wilden Sceythen, welche sich in den verschiedenen Gangarten be— 
wegten und den lebhaftesten Beifall der fürstlichen Herrschaften 
und aller Zuschauer ernteten. 
Inzwischen war die Dunkelheit mehr und mehr herab— 
gesunken, und als das letzte Reiterspiel beendet war, glänzten 
bereits die Sterne am nächtlichen Himmel. 
Von dem hinter der Stechbahn, der fürstlichen Loge gegen— 
über aufgestellten Feuerwerk stiegen einige Raketen auf zum 
Zeichen, daß auch diese in jenen Tagen so sehr an den Höfen 
beliebte Vorstellung der pyrotechnischen Kunst sich unmittelbar 
an das Ringelstechen und die Reiterstücke anschloß. 
Den ersten Raketen folgten bunte Garben von Leucht— 
kugeln, welche hoch aufstiegen und dann garbenförmig nieder— 
sanken. Zahlreiche glänzende Feuerwerksstücke folgten, alle 
waren kunstreich vorbereitet und verliefen ohne Störung, häufig 
den ganzen Platz mit strahlendem Licht übergießend.
	        
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