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Full text: Die Goldapotheke / Meding, Oskar (Public Domain) Ausgabe 1 Erster Band (Public Domain)

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Thurneyßer eilte die Treppe hinab und kam gerade noch 
zur rechten Zeit, um der erlauchten Dame ehrfurchtsvoll die 
Hand zu bieten, als sie aus dem geöffneten Wagenschlag 
herausstieg. 
Die Kurfürstin Katharina, Tochter des Markgrafen von 
Küstrin, war etwa —DD 
und schlank gewachsen, ihre regelmäßigen und schönen Züge 
zeigten Sanftmuth und Wohlwollen zugleich, und es lag in 
ihren dunkelblauen Augen eine ruhige und stetige Willenskraft; 
ihr dunkelblondes Haar war lockig coiffirt und mit einer Perl⸗ 
schnur durchflochten; ihr Anzug von grauem Seidenstoff war 
zwar durchaus fürstlich, aber dabei einfach und zeigte, daß die 
Prinzessin mehr auf inneren Werth, als auf äußeren Glanz 
achtete. 
Sie reichte Thurneyßer mit freundlichem Gruß die Hand, 
welche der Leibarzt ehrfurchtsvoll an seine Lippen drückte. 
„Ich freue mich,“ sagte Katharina, während sie an seiner 
Hand die Treppen hinaufstieg, „Euch wiederzusehen, mein lieber 
und hochgelahrter Freund, und komme vor Allem zu Euch, um 
Euch für alle guten Dienste zu danken, die Ihr mir geleistet 
habt.“ 
„Es ist meine Pflicht, erwiderte Thurneyßer, „meine 
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