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Full text: Die Goldapotheke / Meding, Oskar (Public Domain) Issue1 Erster Band (Public Domain)

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dann an einer Ecke des Tisches, in seinem etwas abgerückten 
Lehnsessel den lebhaften Gesprächen, die ringsum geführt 
wurden. Seit lange war Buchholzen's Weinstube, welche nach 
der Sitte jener Zeit nur einen über die Thür des Hauses 
gesteckten Tannenzweig zum Abzeichen hatte, nicht so besucht 
gewesen, und es war allerdings auch viel zu sehen auf dem 
Platz vor dem Schlosse, an der Stechbahn, auf welche man 
durch die geöffneten Fenster der Weinstube hinausblicken konnte. 
Auf der Stechbahn wurde Alles vorbereitet für ein 
Ringstechen, das in den nächsten Tagen mit großer Pracht 
—V— Christian von 
Sachsen, der dem brandenburgischen Hof einen Besuch ab— 
zustatten kam, und daneben wurden Gerüste aufgeschlagen zu 
einem prächtigen Feuerwerk, das, wie man erzählte, sechstausend 
Gulden kosten sollte, — der Kurfürst selbst war hinausgeritten, 
um seinen erlauchten Gast in sein Schloß einzuführen. 
Der Weg unter den Linden war bis zum Thiergarten 
hin, durch welchen die Herrschaften einziehen sollten, von 
Menschen besetzt, und mehr noch drängte man sich dem Schloß— 
platze zu, der aber von Trabanten möglichst freigehalten 
wurde, sodaß die Bürger in der Buchholz'schen Weinstube am 
besten sehen konnten, was dort vorging.
	        
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