Jestpredigt
von Oberhofprediger D. Dryander.
Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi, die Liebe Gottes
und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen!
Matthäus 9, 38: „Bittet den Herrn der Ernte, daß er
Arbeiter in seine Ernte sende.“
Saune Festgemeinde! An den Giebeln unseres Stifts leuchten
* zwei Sprüche, über dem Straßenportal das Heilands—
wort: „Bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine
Ernte sende“, — auf den Beruf des Hauses deutend, — über
der Stirnseite der Kapelle im inneren Säulenhofe das Psalm—
wort: „Gott, man lobt dich in der Stille zu Zion“, — den
Geist des Hauses bezeichnend. Als vor 25 Jahren, im Beisein
des ersten deutschen Kaiserpaares, getragen von den Segens—
wünschen treuer Freunde und Gönner unsere Anstalt ihr
erstes Jubiläum feierte, knüpfte der Ephorus D. Kögel,
an den zweiten Spruch als Festtext die Mahnung: „Aus
der Stille in die Stille!“ Er fügte hinzu: Wenn wieder
25 Jahre werden verlaufen sein und ein 50jähriges Jubiläum
das Recht voller Oeffentlichkeit in Anspruch nehmen darf,
— msge dann der andere Spruch von den Arbeitern der
Ernte den Festtert bilden!
Wir nehmen heute die Mahnung des teuren Heimge—
gangenen wie einen Gruß aus der oberen Gemeinde an. In der