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Vereins-Zeitung des Akademischen Rudervereins zu Berlin. 16. Jahrgang, Berlin März 1919, Nummer 6

Full text: Satzungen des Akademischen Rudervereins zu Berlin (Public Domain)

Sommers im Bootshaus, des Winters in der Stadt viele alte und 
junge A.R.V.er. Die Boote wurden wieder eifrig benutzt, die 
ruderische Ausbildung der Neulinge wurde wieder in geregelte 
Bahnen gebracht, einige unternehmungslustige Vb. Vb. lenkten 
ihren Kiel sogar bis in das uns vom Frieden her wohlvertraute 
mecklenburgische Seengebiet, ob aus Hamsterabsichten oder aus 
Sportbegeisterung, sei dahingestellt. Der gesellschaftliche Ver- 
kehr lebte wieder auf und erhielt seine besondere Note durch 
die „Kriegskaffees“, die mit großer Regelmäßigkeit unsere 
Familien, Freunde und Gönner im Bootshaus vereinigten ‚und 
sich einer außerordentlich regen Beteiligung erfreuten, trotzdem 
die leiblichen Genüsse, die wir unseren Gästen bieten konnten, 
besonders in der letzten Zeit, den Kriegsverhältnissen ent- 
sprechend, immer bescheidener wurden, 
Auch für die kommende Friedensarbeit wurde bereits ge- 
sorgt. Die möglichst baldige und wirksame Wiederaufnahme des 
Rennbetriebes wurde vorbereitet. Weitgreifende organisatorische 
Fragen sind von der Sportkommission des Akademischen Ruder- 
bundes durchberaten. Entsprechende Anträge für den demnächst 
stattfindenden Bundestag liegen uns bereits zur Stellungnahme 
vor. Die günstige Finanzlage unseres Vereins, dessen Haushalts- 
plan ja vier Jahre lang nicht durch Trainings- und Regatta- 
Unkosten belastet war, hat eine Reihe schon oft ins Auge ge- 
faßter, aber stets wieder zurückgestellter Pläne der Verwirklichung 
näher gebracht, was sich zunächst durch Inangriffnahme ent- 
sprechender Kommissionsberatungen bemerkbar macht. 
Ihr findet also bei Eurer Rückkehr Eure Korporation nicht 
im Dornröschenschlaf befangen und auf Erweckung durch Euch 
wartend. Die rührige und tätige Mitarbeit der A.H. A.H,, die 
schon im Frieden dem A.R.V. so manches Gute gebracht, hat 
es ermöglicht, den aktiven Verein glatt über die mit der Mobil- 
machung einsetzende Gefahr vollkommener Stillegung hinweg- 
zubringen. Nicht unerheblicher Kriegszuwachs hät unsere Reihen 
aufgefüllt. Der oft bewährte innige Zusammenhalt seiner Mit- 
glieder und ihr hingebungsvoller Eifer hat unseren A. R.V. trotz 
aller Schwierigkeiten in pulsendem Leben erhalten. Wenn er 
jetzt Euch, die Ihr nunmehr als Letzte von uns aus dem Heeres- 
dienste ausscheidet, in seinen Schoß wieder aufnimmt, ist der 
A.R.V. in der Lage, unmittelbar an die 1914 unterbrochene Ent- 
wicklung anzuknüpfen. 
Vergegenwärtigen wir uns, was das bedeutet! Wir haben 
das sportgemäße Rudern auf unsere Fahne geschrieben. Wir 
wollen, heißt das, ruderische Höchstleistungen erzielen und im 
Wettkampf unsere Kräfte mit anderen messen. Die Ausbildung 
möglichst schneller Mannschaften ist daher das Ziel, nach dem 
wir streben, und auf das der Ruderbetrieb des A. R.V. zugeschnitten 
ist und bleiben muß. Um es zu erreichen, ist unermüdliche
	        
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