Sommers im Bootshaus, des Winters in der Stadt viele alte und
junge A.R.V.er. Die Boote wurden wieder eifrig benutzt, die
ruderische Ausbildung der Neulinge wurde wieder in geregelte
Bahnen gebracht, einige unternehmungslustige Vb. Vb. lenkten
ihren Kiel sogar bis in das uns vom Frieden her wohlvertraute
mecklenburgische Seengebiet, ob aus Hamsterabsichten oder aus
Sportbegeisterung, sei dahingestellt. Der gesellschaftliche Ver-
kehr lebte wieder auf und erhielt seine besondere Note durch
die „Kriegskaffees“, die mit großer Regelmäßigkeit unsere
Familien, Freunde und Gönner im Bootshaus vereinigten ‚und
sich einer außerordentlich regen Beteiligung erfreuten, trotzdem
die leiblichen Genüsse, die wir unseren Gästen bieten konnten,
besonders in der letzten Zeit, den Kriegsverhältnissen ent-
sprechend, immer bescheidener wurden,
Auch für die kommende Friedensarbeit wurde bereits ge-
sorgt. Die möglichst baldige und wirksame Wiederaufnahme des
Rennbetriebes wurde vorbereitet. Weitgreifende organisatorische
Fragen sind von der Sportkommission des Akademischen Ruder-
bundes durchberaten. Entsprechende Anträge für den demnächst
stattfindenden Bundestag liegen uns bereits zur Stellungnahme
vor. Die günstige Finanzlage unseres Vereins, dessen Haushalts-
plan ja vier Jahre lang nicht durch Trainings- und Regatta-
Unkosten belastet war, hat eine Reihe schon oft ins Auge ge-
faßter, aber stets wieder zurückgestellter Pläne der Verwirklichung
näher gebracht, was sich zunächst durch Inangriffnahme ent-
sprechender Kommissionsberatungen bemerkbar macht.
Ihr findet also bei Eurer Rückkehr Eure Korporation nicht
im Dornröschenschlaf befangen und auf Erweckung durch Euch
wartend. Die rührige und tätige Mitarbeit der A.H. A.H,, die
schon im Frieden dem A.R.V. so manches Gute gebracht, hat
es ermöglicht, den aktiven Verein glatt über die mit der Mobil-
machung einsetzende Gefahr vollkommener Stillegung hinweg-
zubringen. Nicht unerheblicher Kriegszuwachs hät unsere Reihen
aufgefüllt. Der oft bewährte innige Zusammenhalt seiner Mit-
glieder und ihr hingebungsvoller Eifer hat unseren A. R.V. trotz
aller Schwierigkeiten in pulsendem Leben erhalten. Wenn er
jetzt Euch, die Ihr nunmehr als Letzte von uns aus dem Heeres-
dienste ausscheidet, in seinen Schoß wieder aufnimmt, ist der
A.R.V. in der Lage, unmittelbar an die 1914 unterbrochene Ent-
wicklung anzuknüpfen.
Vergegenwärtigen wir uns, was das bedeutet! Wir haben
das sportgemäße Rudern auf unsere Fahne geschrieben. Wir
wollen, heißt das, ruderische Höchstleistungen erzielen und im
Wettkampf unsere Kräfte mit anderen messen. Die Ausbildung
möglichst schneller Mannschaften ist daher das Ziel, nach dem
wir streben, und auf das der Ruderbetrieb des A. R.V. zugeschnitten
ist und bleiben muß. Um es zu erreichen, ist unermüdliche