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Full text: Denkschrift zur 100jährigen Jubelfeier der Armen-Speisungsanstalt (Public Domain)

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Künstler Möller (1876 ausgeschieden); Superintendent Schulz 
(18292 1863); Gutsbesitzer Radicke (1862— 1869); Rentier Haus⸗ 
mann; Stadtrath Gamet (1848); Stadtverordneter Wilhelm Gericke; 
Stadtrath Kämpf. 
Im Collegium der städtischen Armen-Direktion hat der Stadt⸗ 
berordnete Seeger die Interessen der Anstalt seit Jahrzehnten mit 
größter Hingebung vertreten. 
Der erste Verwaltungsbeamte, Rendant Jahnucke, bekleidete dies 
Amt 53 Jahre lang und starb 1881; zu seinem Nachfolger wurde 
1877 Ober⸗Stadtsecretär Heitepriem berufen. 
Zur Zeit bilden den Vorstand 22 Herren, die Stadträthe 
Marggraff und Tourbié als J. bezw. II. Vorsitzender, Stadtältester 
Kämpf, die Stadtverordneten W. Gericke, Heilmann, Rector Stärk, 
Deconom Pitzmann und 15 Küchenvorsteher. 
Blicken wir auf 100 Jahre zurück und auf die in dieser Zeit 
erzielten Erfolge der Armen-Speisungsanstalt, so dürfen wir sagen, 
daß der Grundsatz derselben, ihren ärmeren Mitbürgern zwar nicht 
köstliche, wohl aber einfache, gesunde, nahrhafte und schmackhafte 
Speisen zu verabreichen und zu diesen nur gute, ja die besten 
Zuthaten zu verwenden, stets innegehalten ist. Dieser Zweck hätte 
nicht mit völliger Sicherheit erreicht werden können, wenn die 
erforderlichen Nahrungsmittel auf dem Wege der Submission 
beschafft und den Mindestfordernden einfach übertragen worden 
wären; die Direktion hätte sich da leicht den Vorwurf zuziehen 
können, sie nähme, ihren früheren Grundsätzen ungetreu, mehr 
Rücksicht auf die größere Wohlfeilheit als auf die bessere Beschaffen— 
heit der für die Armen bestimmten Nahrungsmittel, während doch 
der Gedanke, daß für die Armen das Billigste gut genug sei, ihr 
immer fremd blieb und stets fremd bleiben wird. Wenn daher die 
Direktion die erforderlichen, besonders guten Zuthaten natürlich 
nicht für den billigsten Preis verlangen konnte, so fühlte sie sich 
doch auf der anderen Seite auch verpflichtet, die ihr anvertrauten 
Gelder und milden Gaben mit der gehörigen Sparsamkeit zu ver—⸗ 
walten. Wenn es der Direktion gelungen ist, mit den ihr zur 
Verfügung stehenden Mitteln im Laufe des Jahrhunderts so Erheb⸗ 
liches zu leisten, so verdankt sie dies nicht in letzter Linie der 
Tüchtigkeit derjenigen Vorstandsmitglieder, welche zugleich Vorstände 
der einzelnen Küchen, sind und die in treuer Arbeit die Winterzeit 
hindurch das Opfer an Zeit und Mühe bringen, welches die Ver—
	        
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