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Full text: Geschichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin / Harnack, Adolf von (Public Domain)

Die Gründung der Societät im Jahre 1700. 
Sollten nun die Kalender mehr abwerfen (auch durch die 
Strafgelder) und der Kurfürst außerdem geneigt sein, das, was er 
pro rata für eine allgemeine Reichsanstalt geben müßte, der Societät 
zuzuwenden, „so könnte man künftig dahin bedacht sein, gleich 
Frankreich gute observatores et mathematicos in entfernte Lande, 
etwa zu Lande durch Moskau und zur See über Batavia nach 
China zu senden, welche daselbst zugleich die Ehre Gottes durch 
Fortpflanzung des reinen christlichen Glaubens befördern könnten. 
Zu welchem Ende diese Leute gute Theologi sein und mit eben den 
zubsicdijis wie die dort befindlichen Jesuiten vollkommen instruirt 
und ausgerüstet sein müssen“). „Was für eine Glorie würden 
S. Churf. Durchl. von einer solchen gottseeligen Entreprise vor der 
ganzen evangelischen Welt haben!“ 
Endlich werden berühmte Leute als Bibliothekare, Prediger 
u. s. w. nach Berlin zu ziehen sein, die daneben als Mitalieder 
der Akademie thätig sein können. 
Damit Andere nicht zuvorkommen, und damit der Kalender 
für 1701 hergestellt werden kann, ist eine baldige Resolution 
1. wegen der Berufung des Hrn. Kirch aus Guben, 2. wegen 
Publicirung eines Kalender-Edicts nothwendig. 
„Es sind diese Vorschläge so glorieuse vor S. Churf. Durchl., 
so wohl gemeint zu der Ehre Gottes, so nützlich zum Aufnehmen 
der Scienzen und daneben wegen des ausgefundenen Fonds zum 
Unterhalt so kacile, daß man nicht zweifelt, es werde S. Churf. 
Durchl. dieselben gnädigst aggreiren und ein oder andern Ministrum 
in hohen Gnaden benennen, welchem diese Sache mit mehreren 
Umständen vorgestellt und mit selbigem Alles ohne Zeitverlust zur 
Perfection gebracht werden könne.“ 
Dieses Project wurde dem Kurfürsten eingereicht. Der Re— 
quetenmeister Moriz von Wedel nahm es nach Oranienburg mit, 
wohin der Kurfürst plötzlich aufgebrochen war. Bereits am 19. März 
konnte er dem Hofprediger schreiben: 
„Sr. Churfürstl. Durchl. haben gnädigst resolviret, eine Aoadémie des 
Seiences und ein Observatorium, wie vorgeschlagen, zu établiron, welches in 
Eil hiermit melde und particularia reservire, bis ich die Ehre habe, meinen 
hochgeehrten Herrn Hofprediger zu sprechen. der ich hin u. s. m“ 
i) Die Art, wie hier der Missionsgedanke im Zusammenhang mit wissenschaft— 
lichen Expeditionen auftritt, macht es gewiß, daß Jablonski lediglich den Intentionen 
Leibnizens folat.
	        
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