516 Gecschichte der Akademie unter Friedrich Wilhelm II. (1812 1840).
ständigen Forschern, und ihre Einrichtungen sollen auf diese zu—
geschnitten sein. Solche aber haben an sich keinen Trieb, ihre
genialen Ansichten und neuen Entdeckungen zu entwickeln, sondern
sie arbeiten rastlos für sich weiter. Darum müssen sie, der Stolz
des Zeitalters, in Akademieen vereinigt werden. Hier finden fie
den Antrieb zur Mittheilung; sie gehen mit Eifer und Liebe an das
Werk, aus dem großen Magazine ihrer Forschungen Gegenstände,
der besonderen Aufmerksamkeit werth, hervorzuheben, sie klar zu
entwickeln und in der Gesellschaft vorzutragen, die ihnen zu solcher
Arbeit den Reiz giebt. Sie sehen dann selbst mit Vergnügen, wie
so Vieles sich bei der Entwickelung noch klarer hervorhebt u. s. w.
„Dieser Nöthigung verdankt man z. B. die schönsten Arbeiten von
Lagrange, Lambert und Euler; ja, man kann sagen, daß viele schars⸗
sinnige, glückliche Ideen dem Wiederverschwinden so sind entrissen
worden.“ „Wir sehen in unserer Mitte einen Mann, der erst seit
seiner Verbindung mit der Akademie als einer der Ersten seiner
Zeit wirksam geworden ist und dies lediglich durch den Antrieb
dieser Akademie und die Bestimmung der festgesetzten Tage der
Lesung.“
Buch zeigt dann, daß die Abhandlungen ihrer Form nach die
größte Mannigfaltigkeit zulassen, nach Umfang, Anlage u. s. w., so
daß Jeder eine solche Arbeit leisten kann, ohne sich beengt zu
fühlen. „Daß es zu einem solchen Zusammenwirken gelehrter
Männer einer Akademie nicht bedürfe, ist eine sehr irrige Meinung.
Eine gute Arbeit eines Historikers oder Philosophen wird auch den
Physiker zu edlem Eifer anregen, sich auch von seiner Seite der
Nähe und der Verbindung mit einem Manne würdig zu zeigen,
der mit so viel Glanz auftritt. Dies innere Leben und diese Auf—⸗
regung kann eine Correspondenz nie hervorbringen. Wäre sie je
möglich gewesen, so wären längst correspondirende Akademieen
überall in der Welt, statt daß im Gegentheil, Correspondent einer
Akademie zu sein, überall und immer ein eitler Titel geblieben ist.“
„Die unangemessene Art der Herausgabe der Abhandlungen
trifft die Sache nicht und kann durch eine einzige Sitzung ver—
bessert werden. Die Abhandlungsbände aber aller Akademieen von
Ruf sind die Documente der Geschichte der Fortschritte des mensch—
lichen Geistes; sie sind, wie große Museen, ein Depositorium vieler
Kenntnisse, welche der Welt nicht mehr entrückt werden können.
Wieviel daher von diesen Schriften verkauft werden, ist eine Be⸗
trachtung zu kleinlich von dem hohen Standpunkt aus, auf welchen