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Zweites Buch. Geschichte der Académie Royale des Sciences et Belles Lettres Friedrich's des Großen (1740-1786) Erstes Capitel. Die Reorganisation der Societät und ihre Vereinigung mit der "Nouvelle Société Littéraire" (1740-1746): Die Académie Royale des Sciences et Belles Lettres

Full text: Geschichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin / Harnack, Adolf von (Public Domain)

Vereinigung der alten Societät mit der Société Littéraire (1748/44). 2183 
— jetzt ausführlicher auf die Absichten ein, die Einnahmen der 
alten Societät zu steigern und in Zukunft allen Mitgliedern einen 
Einblick in die Finanzverwaltung und eine gewisse Theilnahme an 
derselben zu gestatten. Alle sechs Wochen solle eine allgemeine 
Versammlung für die allgemeinen und ökonomischen Angelegen— 
heiten abgehalten werden. Das Kalenderwesen solle gründlich 
beaufsichtigt werden. „Die Intelligenzblätter waren vor diesem zu 
dem Einkommen der Societät bestimmt, seit einiger Zeit aber dem 
Potsdamischen Waisenhaus gegeben; dieses habe fundos genug; 
K. Maj. ist zu bitten, solches Recht der Societät wiederzugeben.“ 
„Sollte dies nicht thunlich sein, so wäre zu bitten, daß doch in 
anderen großen Städten als Breslau, Königsberg, Magdeburg der 
Societät die Intelligenzblätter zugestanden würden. Bücher und 
Zeitungen, sonderlich eine gelehrte französische Zeitung, könnten 
durch die Societät besorget und unter ihrer Approbation und ihrem 
Stempel publicirt werden. Eine wöchentliche Publication der 
meteorologischen Observatorien dürfte ebenfalls guten Abgang finden. 
Wann unter der Societät Aufsicht allerlei Instrumenta mathe- 
matica und physica, als tubi astronomici, Perspective, Globi, 
Landkarten, Microscopia, Thermometra, Barometra, Quadranten, 
Brennspiegel u. s. w. verfertiget, examinirt und also approbirt und 
eingravirt und durch Beidruckung des Stempels verkauft würden.) 
so dürfte solches mit der Zeit eine gute Revenue werden. Endlich — 
wenn die Societät das Privilegium bekäme, protestantische Religions— 
bücher drucken zu lassen und solche in die angrenzenden Lande als 
Polen und Ungarn zu debitiren, so ist ebenfalls ein Zuwachs der 
Revenuen zu hoffen“.?) 
Auch über diesen verbesserten und vermehrten Entwurf von 
Jariges ist ein Gutachten von Schmettau's erhalten. Er ist noch 
keineswegs zufrieden. „Sr. Maj. Willensmeinung ist, eine ganz 
neue Académie des Sciences zu errichten, welche in der Welt 
brilliren soll“ — das ist sein ceterum censeo. Also dürfen nur 
solche aufgenommen werden, welche in suo genere excellent sind. 
) Jariges wollte also der neuen Akademie die Aufgaben zuweisen, die heute 
der physikalisch⸗technischen Reichsanstalt obliegen. 
2) Wollte Jariges auf diese Weise die der alten Societät gestellte Aufgabe 
de propaganda side festhalten? Man wird das annehmen dürfen; denn man 
versteht sonst nicht, wie er mit diesem Vorschlag kommen konnte in einem Moment, 
wo der kirchlich⸗-theologische Zweck der Societät auf's Äußerste gefährdet war. Er 
suchte ihn durch den Hinweis auf die finanziellen Vortheile festzuhalten.
	        
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