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Full text: Moabiter Wochenmarkt und Markthalle / Oehlert, Wilhelm (Public Domain)

einen Ersatz im westlichen Moabit zu schaffen, indem sie der 
Aufnahme des nunmehrigen Marktplatzes als öffentlicher Platz 
und gleichzeitig der Aufnabme zweier neuer Straßen daselbst 
(Am Arminiusplatz“ und Jonasstraße) in den Bebauungs⸗ 
hlan zustimmte. Maßgebend hierfür war zugleich die Erwägung, 
daß fsich hier, anders als an der Bandelstraße, besondere 
Grunderwerbungen erübrigten Auf den neuen, zunächst nur 
zur Hälfte freigelegten Platz wurde alsdann im Mai 1879 
der Name „Arminiusplatz“ übertragen, den man ursprünglich 
im Anschluß an den Namen der Bandelstraße“) für den vor⸗ 
erwähnten Platz B bestimmt hatte. 
Mit der Inbetriehsetzung der Markthalle (Dezember 1891) 
erfolgte neben der Eröffnung der neuangelegten Jonas⸗ und 
Bugenhagenstraße die Freilegung des ganzen 7442 Quadrat⸗ 
meter großen Arminiusplatzes, der alsdann im Frühjahr 1893 
unter einem Kostenaufwande von etwa 17000 Mark zu der 
heutigen prächtigen Schmuckanlage umgewandelt wurde. 
Auch die sonstige Umgegend der Markthalle erfuhr 
Asbald eine gewaltige Veränderung, die schon mit der Ein— 
richtung des Wochenmarktes eiugesetzt hatte, nunmehr aber in 
schnellerem Schrittmaße sich vollzog. 
Ein Ueberblick über die umfassenden Umgestaltungen, 
die'es Theiles von Moabit, die das Aussehen unseres Stadt⸗ 
theiles von Grund aus veränderten und auch die letzten Spuren 
säines früheren ländlichen und idyllischen Charakters verlöschten, 
mag unter Einflechtung einiger Erinnerungen an das alte 
Moabit unsere Schilderung abschließen. 
Noch bis in die 70er Jahre des voriger Jahrhunderts 
hinein war alles Land, das nördlich vom heutigen Arminius⸗ 
platz zwischen der heutigen Wilhelmshavener- und der damals 
schoͤ seit langem vorhandenen Waldstraße bis zur Birken⸗ 
straße und darüber hinaus lag, freies Feld, das meist mit 
Roggen oder Kartoffeln bestellt ward. In einem dieser 
Hetreidefelder, etva da, wo heute die Straße „Am Arminius— 
platz“ mit der Bremerstraße zusammentrifft, hatte sich im Jahre 
1861 bei Gelegenheit des „Königschießens“ der Moabiter 
Schützengilde eine Blutthat abgespielt, die auch im übrigen 
Die Bandelstraße, die im Jahre 1875 angelegt worden ist, 
im August 1875 wurde ihre Pflasterung fertig gestellt, im Januar 1877 
erhielt sie gleichzeitig mit der Herhardstr. Lübecker⸗ und Bremerstraße ihren 
Namen) ist bekanntlich nach dem erst vor kurzem verstorbenen Bildhauer 
dermann von Bandel, dem Erbauer des Hermann⸗-Denkmals im Teutoburger 
Walde, benannt worden, dessen Wittwe und Sohn in den 70er Jahren 
einige Zeit lang in Moabit gewohnt haben.
	        
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