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Schriftstellerei

Full text: Die Berlinerin / Wolff, Ulla (Public Domain)

S5chriftstellerei 
Ella erhob sich errötend und nahm schüchtern die 
dargereichte Hand. 
„Ich . . Frau Bünding ..“ 
„Fräulein von Kremmenstett ist so freundlich, mir 
bei meinen Arbeiten zu helfen. Sie ist ein Juwel. W 
liebes Fräulein, warum haben Sie mir nicht gesagt, 
daß Sie solche Bekanntschaften haben?“ 
Die alte Dame blickte scharf auf die Hausfrau 
und auf die Schreiberin. 
Dann sagte sie langsam: 
„Sie haben an Fräulein von Kremmenstett wirk— 
lich ein Juwel. Sie ist selbst ein begabtes Mädchen, 
ein sehr begabtes junges Mädchen ... Immer noch keine 
Chancen bei den Verlegern, Fräulein von Kremmen— 
stett? Bleiben Sie nur tapfer. Und grüßen Sie 
Ihre Großmutter. Sie sehen blaß aus. Lassen Sie 
sich Ihre Arbeit wenigstens tüchtig bezahlen und 
trinken Sie mal ein Glas Rotwein. Adieu, liebes 
Kind.“ 
Nach wenigen Minuten kam Frau Bünding allein 
zurück. 
„Aber liebes Fräulein, warum haben Sie mir 
das nicht gesagt? Sie sind überhaupt so schweigsam! 
Diese Frau spricht ja von Ihnen mit ordentlicher 
Achtung! Sie schreiben also auch? Ach Gott! Und 
es ist niemals etwas von Ihnen gedruckt worden?“ 
„Nein, gnädige Frau.“ 
„Was schreiben Sie denn?“ 
T5 —
	        
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