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durch Zauberstäbe, meergrüne Knöchelschuhe und allerhand
Lichtreflexe nicht gehalten werden kann. Mit Trauer
sprechen wir es aus: der poetische Gehalt des Stückes
geht ganz und gar verloren; man sieht überall den russi—
schen Bauer Iwan, der sich eine Flugmaschine anschnallte
und kühnlich vom Turme sprang; er schlug mit den
Brettern dreimal zusammen und — da lag er. Auch
hier keine Spur von jener Kraft, die nach oben trägt, die
im Üther erhält. Ich kann es beteuern, daß von der
Schönheit und Lieblichkeit, von der Grazie und Schelmerei
dieser entzückenden Dichtung auch nicht eine Zeile zu mir
gesprochen hat. Es ging alles verloren. Es ging ver—
loren, weil es an jeder Herzensstellung zu diesen Dingen
fehlt, weil alles rein äußerlich bleibt und zuletzt auch dies
Äußerliche nicht einmal genügt. Ich meine, wenn ich
von Äußerlichem spreche, nicht die bloße Erscheinung.
Diese (namentlich die des Puck) war sehr hinnehmbar.
Aber welche Stimmen! Die eine nicht ungefällig, aber
soubrettenhaft, die andere ganz „Berliner Madam“, die
mit Morgenhaube und eingeflochtenem Haar über den Ge—
müsemarkt schreitet. Und das alles Oberon, der Elfenkönig!
Der Menschheit tiefste Prosa faßt mich an. Gern heb' ich
hervor, daß Fräulein Buska (Titania) wie ein Stern
leuchtete. Sie weidet wie ein Reh in dieser grünen
Waldesdichtung, während Elfenkönig Oberon wie ein
Sechzehnender durch die Gehege bricht.
Das Haus machte einen heiteren Eindruck. Alles
war in bester Laune und deshalb dankbar. Der erste
Rang blitzte von Uniformen. Ein Jahr und einen Tag
nach dem Tage von Gravelotte. Was lag alles dazwischen!