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blieb stehen; was nicht dazu beigetragen hätte, fielz fort. Zu diesem
Zweck, und um den Umfang des Buches angemessen einzu⸗
schränken, haben wir nicht nur ganze Artikel weggelassen, son—
dern auch innerhalb der herangezogenen Artikel Kürzungen vor⸗
genommen. Fast immer mußten die meist sehr ausführlichen,
oft dichterisch reizvollen Inhaltsangaben geopfert werden. Wenn
es nicht immer gelang, Risse und Brüche unmerklich zu vernähen,
so entschuldige dies die Schwierigkeit der Aufgabe. Lücken im
Text durch Punktierung oder ähnliche Merkzeichen anzudeuten,
schien bei diesem Buch, das wie eine Sammlung kleiner Er—
zählungen gelesen sein will, nicht angebracht, da die Mehrzahl
der Leser durch solche Unterbrechungen fortlaufender Rede zer⸗
streut und verstimmt würde. Wer sich wissenschaftlich mit
unserem Stoffe befassen will wird nicht umhin können, den
Urtert aufzuschlagen. Unsere Datierungen erleichtern ihm dieses
Geschäft. Ein vollständiges Exemplarder Königlich privilegierten
Berlinischen Vosstschen) Zeitung besitzen in Berlin außer der
Königlichen und der Städtischen Bibliothek die Herren Eigentümer
des altehrwürdigen Blattes und sie haben auf das freund—
lichste ihr Exemplar auch uns zur Vervollständigung des von
Theodor Fontane selbst gesammelten Materials sowie zur Ver⸗
gleichung unseres Neudruckes mit dem Urtert bereit gestellt.
Wissenschaftliche Forscher, die nach uns Urtert und Neudruck
vergleichen, werden finden, daß wir bisweilen in aller Bescheiden⸗
heit redigiert haben. Den Wortlaut! Keineswegs den Sinn!
Th. F. hatte diese journalistischen Arbeiten nie für den Buchdruck
bestimmt. Er legte ihnen nicht einmal den Wert bei, den Ludwig
Speidel als „die Unsterblichkeit eines Tages“ bezeichnet hat. Die
Artikel gingen mit nasser Tinte in den Satz. Die Zeit zum
Schreiben und Drucken war so knapp, daß dem Verfasser selbft
fast nie ein Bürstenabzug vorgelegt werden konnte. Da er lange
und lang schrieb, fehlte oft die Muße, das Aufgesetzte im Zu⸗
sammenhange zu überlesen. Der Willkür des Setzers und Kor—⸗
rektors war viel anheimgegeben. So bewundernswürdig unter
diesen erschwerenden Umständen Kraft und! Feinheit der Sprache
sind, so begreiflich ist es, daß mancherlei Inkorrektheiten unter—