Beobachtungen über Unkräuter und deren Bekämpfung. 109
auch vermindern helfen, da einmal ohne Furchen die Rüben viel eher das
Feld decken dürften und dann vielleicht auch die Hackarbeit schneller und
leichter vonstatten gehen wird.
Zu erwägen dürfte sein, ob die Verwendung von sogenannten „Planet“-
Handhackmaschinen, die von den Pächtern auf Rieselfeld fast allgemein
angewendet werden, nicht auch in der städtischen Verwaltung, unter Be-
nutzung von Akkordarbeit, empfehlenswert wäre. Aufserdem ist eine syste-
matische Prüfung gröfserer Hackmaschinen für Rieselfelder erwünscht, da
geeignete Konstruktionen sehr wohl eine grofse Hilfe im Kampfe gegen
das Unkraut resp. zur Verminderung der Handarbeit bilden dürften.
Die Bekämpfung‘ des Hederichs wird seit einigen Jahren mit Erfolg
durch Besprengen mit Salzlösung ausgeführt. In der Gutsverwaltung Falken-
berg sind dieserhalb umfangreiche Versuche angestellt worden, über welche
nach den Mitteilungen des Herrn Administrators Jaerschky in den Schriften
der D.-L.-G. berichtet ist. Es sei hieraus angeführt, dafs zunächst das Eisen-
vitriol nur von einer sicheren Wirkung ist, und dafs auch das Bespritzen
mit einer 20 %igen Lösung der Anwendung trockener Streupulver vorzuziehen
ist. Geeignete Sprengapparate sind ebenfalls in Falkenberg ausprobiert
worden. Es empfiehlt sich die Anwendung einer von der Firma Droescher
in Halle a/S. eingeführten Vorrichtung zur Auflösung des Eisenvitriols und
zur Prüfung der Stärke der Lösung. Zur Besprengung gröfserer, gleich-
mäfsig mit Hederich verunkrauteter Flächen empfiehlt sich die Anwendung
einer fahrbaren Spritze, zur Vertilgung von kleineren, nesterweise auftreten-
den Hederichstellen die Anwendung einer tragbaren Handspritze. Die Kosten
berechneten sich nach Versuchen im Jahre 1902 einschliefslich Material-
verbrauch an Eisenvitriol, Arbeitskosten und Amortisation der Spritzen auf
3,44 Mk. bei der fahrbaren und 9,33 Mk. bei der tragbaren Spritze, Es
sind dies Unkosten, die im Vergleich zu dem Nutzen, den die Hederich-
vertilgung bringt, nur gering sind.
Auch im Berichtsjahre wurde die Hederichsbepritzung in Falkenberg
ausgeführt. Die Erfolge derselben traten augenscheinlich hervor, so dafs
die allgemeine Anwendung überall da, wo Hederich auftritt, unbedingt
empfohlen werden kann. Am rationellsten ist jedenfalls eine kombinierte
Vertilgung durch Hacken und Spritzen in der Weise, dafs in der Jugend,
nach Auflaufen der Saat, zunächst eine einmalige oder zweimalige Hacke
stattfindet und das Unkraut, welches hierbei nicht vertilgt wird, später
durch Besprengen mit Eisenvitriollösung abgetötet wird.