5/2 auf 4*/2°h des Grundlohnes auf Grund des Notgesetzes, sondern findet
auch seine Erklärung in der erheblichen Abnahme der männlichen Mit-
glieder in den höheren Lohnklassen, der die Zunahme der weiblichen
Mitglieder in den mittleren Lohnklassen mit geringeren Beitragssätzen
gegenübersteht.
Um die Leistungsfähigkeit der Kasse sicherzustellen und den durch die
erhöhten Mehrleistungen und die allgemeine Verteuerung gesteigerten An-
forderungen gerecht werden zu können, wurden die Beiträge 1916 und
1918 erhöht. Trotzdem konnten 1918 die Einnahmen nicht mehr die Aus-
gaben decken, insbesondere da der Krankenstand infolge des schlechten
Ernährungszustandes und zweier schwerer Grippeepidemien auf 10, ja sogar
bis auf 11° gestiegen war. Durch die überaus große Beanspruchung der
Kasse wurden nicht nur die verfügbaren Betriebsmittel im Betrage von über
'/s Million Mark aufgezehrt, sondern es mußte zur Deckung der laufenden
Ausgaben bei der Preußischen Staatsbank auf die dort hinterlegten Wert-
papiere — insgesamt hat die Betriebskrankenkasse M. 2 150 000,— in Kriegs-
anleihe angelegt — ein Darlehn in Höhe von M. 950 000,— aufgenommen
werden. Das Kassenvermögen verminderte sich unter Berücksichtigung
der aufgenommenen Schuld von M. 4437 000,— auf M. 3474 000,—,
Trotz alledem kann man sagen, daß die Krankenkasse die schwere Be-
lastungsprobe des Krieges gut bestanden hat. Sie hat den an sie gestellten
Anforderungen nicht nur in jeder Weise genügt, sondern war sogar auch
in der Lage, erhebliche Mehrleistungen einzuführen und, abgesehen vom
letzten Kriegsjahre, ihr Vermögen zu vermehren. Mit Recht konnte deshalb
der Vorstand in seinem Geschäftsbericht für 1918 der Erwartung Ausdruck
geben, daß die Kasse: auch fernerhin allen Anforderungen genügen und zu
ihrem Teile an der Erhaltung und Wiederaufrichtung des wirtschaftlichen
Lebens und der Volksgesundheit wesentlich beitragen werde.
1)