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Die Entwicklung der Volksbibliotheken von 1850 bis 1870

Full text: Die Volksbibliotheken und Lesehallen der Stadt Berlin 1850 - 1900 / Buchholtz, Arend (Public Domain)

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NEUE 
BIBLIO- 
THEKEN 
STADT- 
SCHULRATH 
FÜRBRINGER 
EST NZ 
ANMERKUNGEN 
Seite 20 
Ka 
Fonds! und seinen neuen Geldgeschenken die Unterhaltungs- 
kosten nicht deckten, wurde der Zuschuss aus städtischen 
Mitteln mit jeder neu hinzutretenden Bibliothek immer grösser: 
während er im Jahre 1864 noch 1500 Thlr. betragen hatte, war er 
im Jahre 1870 schon auf 3300 Thir. gestiegen. Ein im Jahre 1863 
uınternommener Versuch, die Handwerkerinnungen, deren Mit- 
gliedern die Volksbibliotheken am meisten zu gute kamen, mit 
Geldzuschüssen heranzuziehen, hatte keinen rechten Erfolg: drei- 
zehn Innungen erklärten sich wohl bereit, Beiträge zwischen 20 und 
2 Thalern für ein Jahr oder für mehrere Jahre zu zahlen, aber nach 
xurzer Zeit fielen sie aus; am längsten, von 1863—76, haben noch 
die Glaser und Tischler ihre fünf Thaler zur Stadtkasse entrichtet. 
Unverändert in seiner Gesinnung blieb der wissenschaftliche 
Verein, obwohl auch in ihm Ebbe und Fluth wechselten und die 
Vorsteher sich viel Mühe gaben, neue Kräfte zu den Vorträgen 
zu gewinnen und die ältern ihnen zu erhalten. Immer wieder 
regte er die Gründung neuer Bibliotheken an und stellte hierzu 
Mittel nach Mass seiner Kräfte zur Verfügung. So wurden denn 
von 1865 bis 1867 drei, in dem einen Jahre 1869 zwei neue Biblio- 
theken und am 3. August 1870, zwanzig Jahre nach Gründung der 
vier ersten Volksbibliotheken, die elfte Bibliothek eröffnet. 
Seitdem sich das von der städtischen Verwaltung anfangs nicht grade 
mit den schönsten Erwartungen begrüsste Unternehmen in der 
Bevölkerung fest eingebürgert hatte, sein Einfluss auf die geistige 
und sittliche Bildung kaum von irgend einer ernst zu nehmenden 
Seite in Zweifel gezogen wurde, verstummte der Widerspruch, 
wenn es sich um Geldbewilligungen für Vermehrung und Ver- 
besserung der volksthümlichen Büchereien handelte. 
Um den Betrieb der Volksbibliotheken zu kontroliren,ernannte die 
Kommission für jede einzelne Bibliothek aus der Zahl ihrer Mit- 
zlieder einen Kurator, der u.a. bei den vierteljährlichen Revisionen 
zugegen sein sollte, eine Einrichtung, die aber bald wieder einschlief. 
Als der Vorsitzende der Kommission Stadtschulrath Schulze im 
Dezember 1863 gestorben war, folgte ihm in der Leitung der 
Volksbibliotheken der Stadtschulrath Moritz Fürbringer. Ge- 
boren zu Gera im Jahre 1802, studirte er in Leipzig Philologie 
und Theologie, wurde 1827 Katechet der St. Salvatorkirche und 
Lehrer der Landesschule zu Gera, leitete dann eine Knaben-
	        
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