ZZZ2222Z3Z VON - 1850 BIS 1870 ZIIIILIIAIB
ununterbrochen durch neue Erscheinungen des Büchermarktes
aufgefrischt werden. Die Mittel hierzu waren immer nur in be-
scheidenem Masse vorhanden, und das Publikum, an das sich
Kommission und Verein mit wiederholten Bitten um pekuniäre
Unterstützung wandten, versagte sich: in dem Jahrzehnt 1850
bis 1860 sind den Volksbibliotheken, von den Darbringungen
des wissenschaftlichen Vereins abgesehen, an Geschenken über-
haupt nur 89 Thlr, 15 Sgr. zugegangen.
Sehr bald ergab sich das Bedürfniss nach Gründung neuer Biblio-
theken, denn ein grosser Theil der Stadt, etwa von der Leipziger
Strasse bis zur Hasenhaide und von der Friedrichstrasse bis zum
Schiffahrtsgraben und dem botanischen Garten, entbehrte einer
Volksbibliothek. Im Juni 1855 regte wiederum der wissenschaft-
liche Verein die Errichtung einer neuen Volksbibliothek an, aber
die städtischen Behörden hatten mit Rücksicht auf die nicht sehr
glänzende finanzielle Lage der Stadt nicht nur Bedenken, dem
Antrage zuzustimmen, sondern setzten noch den städtischen
Zuschuss von 1000 Thlrn. für die Jahre 1856—58 auf die Hälfte
herab. Der Verein sah darin eine Verletzung der Vereinbarung
und erwiderte, er erkenne wohl »den Muth und die Sorgfalt an,
mit welcher die Stadtverordneten auch bei grossen Ausgabeposten
auf Ersparnisse dringen«, wolle aber nur bemerken, dass er bei
Hingabe seiner Mittel die ausdrückliche Bedingung gestellt habe,
die Stadt sollte bei Erweiterung der Stiftung gütigst mitwirken.
Der Prinz von Preussen, dem hierüber berichtet wurde, stellte
sich auf die Seite des Vereins, und das Ergebniss war, dass der
Zuschuss der Stadt auf 800 Thir. festgesetzt und eine weitere Er-
nöhung bis zu 1000 Thlrn, für den Fall zugesagt wurde, dass eine
neue Volksbibliothek ins Leben gerufen würde. Am 15. Oktober
1856 wurde die aus den Mitteln des Vereins eingerichtete
fünfte Bibliothek in der Zimmerstrasse eröffnet.
Gegenüber der immer regern Benutzung der Bibliotheken (1858
3423 Leser und mehr als 100000 verliehene Bände) und den
neuen reichen Darbringungen des Vereins‘ hielten denn auch
lie Gemeindebehörden mit der Bewilligung eines grössern
Zuschusses nicht mehr zurück: das Statut vom 30. De-
zember 1858*° setzte ihn auf 1500 Thaler jährlich fest. Als aber
auch dieser Betrag nebst den Zinsen des vom Verein gestifteten
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NMERKUNGEN
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