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Die Einrichtung der Volksbibliotheken

Full text: Die Volksbibliotheken und Lesehallen der Stadt Berlin 1850 - 1900 / Buchholtz, Arend (Public Domain)

322 DIE * EINRICHTUNG * DER * BIBLIOTHEKEN 222 
GE- 
SCHENKE 
RC —_— 
ANMERKUNGEN 
In den Akten des 
xvissenschaftlichen 
Vereins. 
’ Siehe Seite 7. 
Buchhändlern lieferten Bernh. Fr. Voigt in Weimar, H. W. Schmidt 
in Halle, F. A. Brockhaus in Leipzig, bis die Kommission an- 
ordnete, dass nur Berliner Buchhändler zu berücksichtigen wären. 
Alle Buchhandlungen gewährten den Volksbibliotheken damals 
einen Abzug von 20 v. H. Nach Bestimmungen des Magistrats 
beziehen wir seit 1881 Bücher nur von solchen Buchhandlungen, 
die mindestens einen Rabatt von 12'/a v. H. geben. 
Um Bücherlieferungen, noch lange bevor Raumers Gedanke zur 
That wurde, bewarb sich auch ein schon damals vielgelesener 
deutscher Dichter: unter den vielen geschäftlichen Unterneh- 
mungen, die Willibald Alexis betrieben hat, war um die Mitte 
der vierziger Jahre grade eine buchhändlerische an der Reihe. 
Er war Mitinhaber einer Buchhändlerfirma W. Adolf & Co. In 
einem Briefe vom 14. November 1846' bat er Raumer, für 
Lieferungen von Büchern seine Buchhandlung in Vorschlag zu 
bringen. Auch wollte er Einbände »zu den billigsten Preisen« 
besorgen. Die Offerte wurde aber abgelehnt, da Mitglieder des 
wissenschaftlichen Vereins keine Bücher liefern sollten. 
Der öffentlichen Aufforderung zu Geschenken an Büchern 
and Geld entsprach nur eine kleine Schaar von Gönnern; die 
grösste Zahl von Büchern (1200 Bände) brachte der Buchhändler 
Dr. Gustav Parthey, der Grosssohn Friedrich Nicolais, dar, 
nur war leider fast alles veraltet und nicht zu verwenden. Dass 
sich darunter Bücher aus dem 17. Jahrhundert, auch solche in 
lateinischer Sprache, fanden, beweist, dass selbst die Kreise der 
Höchstgebildeten recht unklare Begriffe von dem Wesen einer 
Volksbibliothek hatten. Georg Reimer und R. Decker gaben 
wiederholt ihre Verlagswerke in mehrern Exemplaren her, der 
Prediger E. G. Lisco* schenkte 294 Bände aus seiner inzwischen 
eingegangenen Volksbibliothek, das königliche statistische Bureau 
sandte auf Dietericis Anordnung seine Veröffentlichungen und 
fährt auch heute noch damit fort. Gelegentlich liess auch das 
Polizeipräsidium ihm übersandte Drucksachen der Verwaltung zu- 
gehen. Spärlicher flossen die Geldgeschenke. Unter den ersten, 
die einen Beitrag spendeten, war die Prinzessin von Preussen 
(30 Thaler in Gold), der Prinz von Preussen gab zweimal je 
zehn Dukaten, der Oberpräsident von Bassewitz gab 5 Thaler, 
der Kommerzien- und Admiralitätsrath Abegg 4 Thaler mit der 
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