Path:
Die Einrichtung der Volksbibliotheken

Full text: Die Volksbibliotheken und Lesehallen der Stadt Berlin 1850 - 1900 / Buchholtz, Arend (Public Domain)

322 DIE ' EINRICHTUNG : DER * BIBLIOTHEKEN Z 22 
SS SA 
ANMERKUNGEN 
| Nicht einmal das 
Buch der Lieder 
natte Gnade gefun- 
den. Heines Werke, 
lie allerdings der 
Bundestag schon 
[835 mit dem Bann 
pelegt hatte, finden 
sich zum ersten mal 
ineinem Bücherver- 
zeichniss einer Ber- 
liner Volksbiblio- 
thek vom Jahre 1870. 
Da war Stanislaus 
BAR DARTARA 
ZUSTIM- 
MUNGEN 
„DES 
KONIGS- 
P. RS 
UND Dis 
PRIN”7] 
41° 
PREUSSEN 
HARTE DEE 
Graf von Grabowski 
zlücklicher gewesen: 
zr wurde schon 1861 
zelesen. 
? Seite 17—18, 
Nr. 5—10. 
neuesten Ausgaben anzuschaffen.« Fast ganz ausgeschlossen 
aber war nach amerikanischem Vorbilde die Romanlitteratur; 
selbst bis auf die vaterländischen Romane des märkischen Walter 
Scott hatte sich diese Enthaltsamkeit erstreckt, und sogar auf die 
Werke der berühmtesten zeitgenössischen Dichter hatte man 
nahezu ganz verzichtet, nur von Uhland, Rückert, Anastasius 
Grün, Geibel, Simrock, Schwab und wenigen andern waren 
meist einzelne Gedichtsammlungen vorhanden; unter den 
neuern Volksbüchern finden wir eine Auswahl Schriften von 
Ernst Moritz Arndt, Auerbach, Gerstäcker, Jeremias Gotthelf, 
Nieritz, Ruppius und die Sagensammlungen der Brüder Grimm, 
Schwabs und Temmes. Vergeblich suchen wir nach Börne, 
Dingelstedt, Annette von Droste, Eichendorff, Freiligrath, Grill- 
jarzer, Gutzkow, Halm, Hebbel, Heine,' Herwegh, Hoffmann 
von Fallersleben, Immermann, Laube, Lenau. Sie alle waren von 
ler Schwelle gewiesen, andrer Unterlassungen nicht zu gedenken, 
ınd das hatte mit seinem Warnen der Erlass der Minister gethan.* 
Das gemeinsame Bücherverzeichniss fürdie vier,später fünf Biblio- 
heken wurde 1853, 1859 und 1863 neu aufgelegt und für 2, später 
ür4, 5 und 6 Silbergroschen verkauft. Es nahm wohl an Umfang 
zu, aber der Inhalt befriedigte nicht recht: im allgemeinen zeigte 
sich je länger je mehr das Bestreben, dem Unterhaltungsbedürfniss 
der Leser Zugeständnisse zu machen, die sich mit den anfänglichen 
Absichten der Stifter nicht recht in Einklang bringen liessen. 
Jedesmal nach Erscheinen eines Bücherverzeichnisses über- 
sandte der wissenschaftliche Verein oder die Bibliotheks- 
kommission Exemplare auf besserm Papier dem Protektor des 
Vereins, dem Prinzen von Preussen, den auch die Volks- 
bibliotheken als ihren Protektor in Anspruch nahmen, und auf 
dessen ausdrücklichen Wunsch auch dem Königspaar und den 
andern Mitgliedern des königlichen Hauses. Unsre Akten und 
die des Vereins bewahren ihre Dankschreiben auf, die unter den 
Beilagen abgedruckt sind.” Am häufigsten und am längsten hat 
der Prinz von Preussen, auch noch als König und Kaiser, aus 
nah und fern, seine Freude über die glückliche Entwicklung der 
Bibliotheken bekundet. Mündlich und schriftlich wurde ihm 
darüber berichtet, und für die Hergabe der Ueberschüsse des 
wissenschaftlichen Vereins an die Volksbibliotheken wenigstens
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.