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Pergamon

Full text: Führer durch das Pergamon-Museum (Public Domain)

Telephosfries 
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Platte erzählt zu sein: zwei Frauen sind beschäftigt, einen 
hohen Aufbau, wohl eine Kapelle mit Götterbild, die in 
der Hauptsache auf der verlorenen Platte links von der 
erhaltenen dargestellt war, zu schmücken, zwei andere 
bringen eine Binde und eine Weihrauchbüchse herbei. 
Um den Hergang zu verdeutlichen, ist statt der verlorenen 
Platte ein Bruchstück von einer anderen aber unbekannten 
Stelle des Frieses eingeschoben, das ein Bild der Athena 
und Reste einer Nische, die das Bild umschlofs, darstellt. 
Mit der in der Aufstellung nächstfolgenden Platte be- 
ginnt die zusammenhängende Erzählung der Schicksale des 
Telephos selbst. Von einer Löwin gesäugt, wird das aus- 
yesetzte Kind von seinem Vater Herakles unter einer 
Platane gefunden. 
Zum Jüngling herangewachsen, zieht Telephos mit 
arkadischen Genossen, einem ÖOrakelspruch folgend, aus, 
geine Mutter zu suchen. Von der Landung der Aus- 
wanderer in Mysien stammen vielleicht die drei kleinen 
Bruchstücke einer Schiflsdarstellung: ein spärlicher Rest 
vom Hinterteil, neben dem ein aufrechtstehender und ein 
knieender Mann, von dem nur der Kopf vorhanden ist, 
beschäftigt waren; das Oberteil des Mastes, um den sich 
Frauen und Kinder drängten, und das reich verzierte 
Vorderteil des Schiffes, auf dem wieder Reste ruhig stehender 
Figuren sichtbar werden. 
Es folgte die Begrüßung des gelandeten Telephos 
durch König Teuthras, der die Unterstützung des Ankömm- 
lings im Kampf gegen Idas erbittet und ihm als Lohn die 
Hand seiner Pflegetochter Auge und damit die Nachfolge 
in der Herrschaft verspricht. Davon sind nur noch zwei 
Begleiter des Teuthras in phrygischer Tracht erhalten. An 
diesen Rest schliefsen sich in unmittelbarer Abfolge und 
ohne andere Scheidung, als durch den Wechsel in der 
Richtung der Figuren gegeben ist, zwei sachlich und zeit- 
lich eng zusammenhängende Szenen: Telephos, schon ge- 
panzert, gefolgt von zwei noch nicht gerüsteten jugendlichen 
Griechen, läßt sich von der ihm gegenüberstehenden Auge 
den Schild zurechtrücken und wird aus ihrer Hand Helm 
und Lanze empfangen, die eine Dienerin hinter Auge
	        
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